: 5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben
Lektionen
1. Beim Erben ist die Zweiklassengesellschaft in OrdnungWer Bargeld oder Immobilien erbt, muss einen Teil an den Staat abgeben. Die Erben eines Unternehmens hingegen sind unter Umständen von der Erbschaftssteuer befreit. Dann nämlich, wenn die Firma sieben Jahre nicht verkauft wird und keine Arbeitsplätze verloren gehen. Dabei kann es grundsätzlich bleiben, hat am Mittwoch das Bundesverfassungsgericht geurteilt. Gleichwohl mahnte es Änderungsbedarf an. So sei etwa stärker darauf zu achten, dass nur „produktives Vermögen“ geschützt werde, also etwa eine Fabrik und nicht die Wertpapiere im Firmensafe. Es geht ja schließlich um Arbeitsplätze. 2. Kinos haben Angst vor Nordkorea Der US-Film „The Interview“ handelt von zwei TV-Journalisten, die von der CIA den Auftrag erhalten, den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un zu töten. Der fiktive Plot hat nun ganz reale Folgen: Die Produktionsfirma Sony Pictures wurde gehackt, Gigabytes an Daten wurden kopiert und online veröffentlicht: interne E-Mails, Drehbücher, ungezeigte Filme. US-Ermittler halten das Regime in Pjöngjang für den Drahtzieher des Cyberangriffs. Weil die Hacker auch mit Terroranschlägen drohten, weigerten sich Kinos in den USA, die Slapstick-Komödie auf die Leinwand zu bringen. Deshalb hat Sony den Film nun ganz zurückgezogen. Nicht mal auf DVD soll er herauskommen. 3. Auch Norweger sind interessant Wer im Osloer Regierungsviertel mit dem Handy telefoniert, wird bespitzelt. Mit Hilfe einer deutschen Firma haben Reporter der Zeitung Aftenposten in der norwegischen Hauptstadt so genannte Imsi-Catcher aufgespürt, mit denen mobile Telefonate aufgezeichnet werden. Die Chefin des Inlandsgeheimdienstes vermutet „ausländische Mächte“ hinter der Überwachung. 4. Die Niederlande verbannen den Löwen Der Löwe ist das Wappentier der Niederlande. Um ein lebendiges Exemplar zu sehen, bleibt den Niederländern bald ein Ort verwehrt: der Zirkus. Dort tritt ab kommendem Herbst ein Wildtierverbot in Kraft, wie jetzt beschlossen wurde. Deutsche Tierschützer bekräftigten ihre Forderung nach einem Auftrittsverbot für Löwe, Tiger und Elefant. Nicht ohne Gegenlobby: „Tiere gehören zum Circus“ nennt sich ein Bündnis. Zirkus mit C, weil man den immer schon so schrieb. So wie dort immer schon der Bär gesteppt hat. 5. Wer viel verdient, kann viel bezahlen Jahrelang fuhr BVB-Fußballer und Autowerbefigur Marco Reus ohne gültigen Führerschein. Weil das jetzt aufgeflogen ist, muss er 540.000 Euro Strafe zahlen. Die ist so saftig, weil sie 90 Tagessätzen entspricht. Und Reus verdient gut: 180.000 Euro netto im Monat. SEBASTIAN ERB