: Wie schmuggelt man eine Kalaschnikow ins Flugzeug?
SICHERHEIT Verdeckte Kontrollen am Flughafen Frankfurt haben große Mängel offenbart
FRANKFURT AM MAIN dpa | Bei verdeckten Kontrollen an Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt hat die EU-Kommission nach einem Medienbericht brisante Sicherheitsrisiken entdeckt. Den Prüfern sei es bei jedem zweiten Versuch gelungen, Waffen oder gefährliche Gegenstände durch die Passagierkontrolle zu schmuggeln, berichtete die Bild am Sonntag.
Als Hauptgrund für die Probleme nenne der als geheim eingestufte Prüfbericht schlecht geschultes Personal der beauftragten Dienstleister. So hätten die Mitarbeiter die Röntgenbilder bei den Handgepäckkontrollen nicht richtig deuten können.
Die EU-Kommission bestätigte regelmäßige Sicherheitstests an Europas Flughäfen. Die Flughafengesellschaft Fraport bestätigte, dass Frankfurt wie auch einige andere europäische Airports zu Nachbesserungen bei der Sicherheit aufgefordert worden seien.
Ein Vertreter des Frankfurter Flughafens sagte, dass derzeit 2.500 Mitarbeiter neu geschult würden, damit verdächtige Gegenstände nicht mehr die Kontrollen passieren könnten. „Wir nehmen das sehr ernst.“ Arbeitsrechtliche Konsequenzen solle es vorerst nicht geben. Ein Sprecher der Bundespolizei sagte: „Wir haben Sofortmaßnahmen eingeleitet, um die Sicherheit der Passagiere wieder zu gewährleisten.“ Das erkläre auch die gegenwärtig längeren Wartezeiten. Der Sprecher der EU-Kommission erläuterte, sollten die Tests Sicherheitsmängel aufzeigen, müssten die Staaten dafür sorgen, dass nachgebessert werde und Mängel schnell beseitigt würden.
Dem Zeitungsbericht zufolge droht die EU-Kommission damit, den Flughafen Frankfurt als „Non-Schengen-Airport“ einzustufen, sollten die Maßnahmen nicht greifen. Dann müssten sich Flugreisende aus Frankfurt bei der Einreise in andere EU-Länder einer erneuten Sicherheitskontrolle unterziehen.
Im Februar hatte der Frankfurter Flughafenchef Stefan Schulte gesagt, neue Technik könnte die Kontrollen beschleunigen und angenehmer machen. Dabei bezog er sich etwa auf neuartige Körperscanner, die auch nichtmetallische, potenziell gefährliche Gegenstände erkennen könnten und das Abtasten von Passagieren unnötig machen würden.
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