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Archiv-Artikel

Schlechtes Wetter vergrault Camper

Die Zeltplatzbetreiber in Norddeutschland beklagen eine schlechte Saison. Wegen des verregneten Sommers bleiben vor allem Spontanurlauber weg. Die Urlauber würden der Sonne hinterherreisen, glauben die Betreiber

Der feuchte Sommer 2007 hat selbst hartgesottene Camper mürbe gemacht. Zeltplatzbetreiber im ganzen Norden klagen über ausbleibende Spontanurlauber und vorzeitig abreisende Gäste.

„Wir haben in dieser Saison spürbare Einbußen durch das Wetter hinnehmen müssen – auch wenn wir sie im Moment schwer beziffern können“, sagte der Vorsitzende des Verbandes der Campingplatzunternehmer Schleswig-Holstein, Gert Petzold. Dem Verband gehören die meisten der rund 170 Plätze im Land zwischen den Meeren an. „Wir rechnen mit einem Rückgang der Übernachtungen von sechs bis acht Prozent“, sagte Petzold.

Besonders hart getroffen hat es die Camper im Südosten der Ostseeinsel Fehmarn. „Wir hatten uns nach dem guten Start im April viel von dieser Saison versprochen. Die Vorbuchungen waren gut: Wir dachten, das könnte die beste Saison seit langem werden. Aber das hat sich leider nicht erfüllt“, sagte der Betreiber des Campingplatzes „Ostsee“ in Katharinenhof auf Fehmarn, Carsten Kühl. Seit Juni hat er insgesamt 180 Tonnen Kies auf die Stellplätze geschüttet, um den aufgeweichten Boden zu befestigen. „Das war eine teure Saison für uns.“ Auch Hagen Garms vom Campingplatz „Mare“ in Lenster Strand bei Grömitz (Kreis Ostholstein) ist vom Sommer 2007 enttäuscht.

„Das wechselhafte Wetter macht uns zu schaffen. Die Dauercamper halten tapfer aus, aber die Spontanurlauber bleiben weg“, sagte er.

Auch an der Nordsee hat der graue, regenverhangene Himmel bislang die Sommersaison 2007 bestimmt. „Heutzutage sind die Camper vor allem durch das Internet über das Wetter in ganz Europa gut informiert“, sagte Gert-Ulrich-Hartmann vom Husumer Campingplatz. „Dann packen sie ihre Sachen und ziehen weiter. Durch die moderne Technik können die Urlauber gezielt der Sonne hinterherfahren“, sagte Hartmann. Ein Dauercamper in Büsum schimpfte: „In diesem Jahr kommt alles zusammen: die hohen Spritpreise und das schlechte Wetter. Da überlegen sich viele schon vor dem Start, ob sie nicht lieber daheim bleiben.“

Nur auf Helgoland ist der Campingplatz-Chef zufrieden. „Der Buchungsstand ist besser als letztes Jahr“, sagte der Leiter des „Zeltcamp Helgoland Düne“, Claus Weick. Auf der Hochseeinsel gab es keinen Dauerregen. Manche Urlauber seien allerdings verspätet angekommen, wenn wegen Sturmes die Fähren ausfielen, sagte Weick. DPA