: Spannungen um Lager in Darfur
KHARTUM rtr/taz ■ Sudanesische Regierungstruppen haben gestern in der umkämpften Provinz Süd-Darfur das Flüchtlingslager Kalma umstellt, um dort mutmaßliche Rebellen anzugreifen. Wie die Leitung des 90.000 Einwohner zählenden Vertriebenenlagers telefonisch berichtete, umzingelten 2.000 Soldaten und Polizisten das Camp und eröffneten das Feuer. Über Opferzahlen war zunächst nichts bekannt. In der vergangenen Woche waren bei bewaffneten Angriffen aus Kalma sowie dem nahen Lager al-Salam heraus ein Polizist getötet und acht verwundet worden. Ein sudanesischer Armeesprecher sagte, die Umzingelung sei „eine administrative, organisatorische Operation zur Wiederherstellung der inneren Sicherheit“. Kalma gilt als eines der unruhigsten Lager von Darfur. Seine Bewohner haben in den vergangenen Jahren sowohl Regierungsvertreter als auch die lokalen Polizeibasis der in Darfur stationierten AU-Truppe verjagt.