: Metaller-Vorstoß als Bewerbung
Wenn das Bundeskabinett bei seiner Klausur in Meseberg den Fachkräftemangel in Deutschland diskutiert, will einer nicht überhört werden: „Die Arbeitgeber sind für den Fachkräftemangel verantwortlich, sie müssen ihn nun auch wieder beheben“, sagte Hartmut Meine, IG-Metall-Bezirkschef von Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Prompt präsentierte Meine ein Fünf-Punkte-Paket gegen den Experten-Schwund.
Dazu gehören die alte Ausbildungsplatzabgabe für Firmen, die nicht ausbilden und die Forderung, Unternehmen müssten Lehrlinge nach Abschluss ihrer Lehre generell und unbefristet übernehmen. Lehrlinge sollten zudem neben ihrer Ausbildung an einer Fachhochschule studieren, sagte Meine. Außerdem will der Metaller die Zahl der Stipendien, die Unternehmen für Ingenieurnachwuchs vergeben, erhöhen. Die Gewerkschaft sei bereit, über tarifliche Regelungen zu sprechen. Die Anstrengungen gegen den Fachkräftemangel kosteten Geld, „aber das müssen die Arbeitgeber nun auf den Tisch legen“.
Insider sehen den Vorstoß des Metallers aus Hannover als Bewerbung um den Posten des IG-Metall-Bundesvizes, der im November neu zu vergeben ist. IG-Metall-Chef Jürgen Peters wird seinen Job voraussichtlich an seinen Stellvertreter Berthold Huber abgeben. Für das Amt des Stellvertreters ist neben Meine Hartmut Wetzel, Metaller-Chef in Nordrhein-Westfalen, im Gespräch. DPA/TAZ