: Relationen, Äquivalente, Gewichte
Hauptursache der Armut in Berlin ist neben der Arbeitslosigkeit das Fehlen schulischer oder beruflicher Abschlüsse
Das Maß für die „relative Einkommensarmut“ ist das sogenannte durchschnittliche Äquivalenzeinkommen. Bei seiner Berechnung wird das Haushaltsnettoeinkommen nicht durch die Anzahl der Haushaltsmitglieder geteilt, vielmehr werden diesen unterschiedliche Personengewichte zugemessen.
Damit sollen Kosteneinsparungen in Mehrpersonenhaushalten berücksichtigt werden – eine international übliche Methode. Als Arme gelten je nach Definition der relativen Einkommensarmut Menschen, die nur über maximal 50 Prozent des Äquivalenzeinkommens verfügen – nach einer anderen Rechnung sind es 60 Prozent. Das Äquivalenzeinkommen in Berlin lag im Jahr 2004 bei 1.201 Euro, die Armutsgrenze liegt nach dem in Berlin bislang zugrunde gelegten Berechnungsmodell (unter 50 Prozent des Äquivalenzeinkommens) also bei 601 Euro. Für jede weitere Person im Haushalt im Alter von 15 und mehr Jahren betrug die Armutsgrenze demnach zusätzliche 421 Euro, für Kinder unter 15 Jahren noch 301 Euro.
Als Hauptursache der Armut macht die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales die Arbeitslosigkeit aus. Außerdem stellt sie fest: „Fehlende oder schlechte schulische oder berufliche Abschlüsse sind verstärkende Gründe.“ Kinder und Jugendliche sind in besonderem Maße Opfer von Armut.
2004 waren fast ein Drittel aller minderjährigen Kinder arm, weil sie zu armen Haushalten gehörten. Kinder sind nicht nur selbst von Armut betroffen, sie sind zugleich ein Armutsrisiko für ihre Eltern, insbesondere für Alleinerziehende. Das Armutsrisiko nichtdeutscher Haushalte ist mit 37,5 Prozent fast dreimal so hoch wie das deutscher Haushalte. KL