NACH FUKUSHIMA : Japaner wollen keine neuen Atomkraftwerke
TOKIO | Sechs Monate nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima ist aus dem einst atomkraftfreundlichen Japan ein Land von Kernenergie-Gegnern geworden. Zwei Drittel aller Kommunen wollen einer Umfrage zufolge keine neuen AKWs. 27 Prozent der Gemeindevorsteher sprachen sich dafür aus, existierende Meiler früher vom Netz zu nehmen. Nur 17 Prozent würden den Bau neuer Kraftwerke in ihren Gemeinden erlauben. Am 11. März war das AKW4 Fukushima von einem Erdbeben und dem folgenden Tsunami zerstört worden, radioaktives Material gelangte in die Umwelt. Am Freitag kündigte die Regierung ein 220-Milliarden-Yen-Budget (2 Milliarden Euro) für die Dekontaminierung der Umgebung von Fukushima an. Derweil haben die Japaner in vielen Zeremonien der Opfer der Atomkatastrophe gedacht. Um Punkt 14.46 Uhr legten die Menschen eine Schweigeminute ein. (dpa)