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Archiv-Artikel

Eichbaumsee tabu

Weil die Blaualgen überhand nehmen, soll das Baden im Eichbaumsee für zwei Jahre verboten werden

Das Baden im Eichbaumsee wird für zwei Jahre verboten. Wie die Umweltbehörde mitteilte, soll es dem See ermöglicht werden, sich zu erholen. 2009 werde endgültig entschieden, ob das Baden in dem beliebten See in Allermöhe eine Zukunft habe, sagte Behördensprecher Volker Dumann.

Der See sei während der gesamten diesjährigen Badesaison geschlossen gewesen, weil dort die Blaualgen so üppig gediehen, sagte Dumann. Bei schönem Wetter legten sie sich wie eine giftige Schicht über das Gewässer. Bisher habe sich die Behörde vergeblich bemüht, der Plage Herr zu werden. „Seit Anfang der 90er Jahre haben wir 860.000 Euro investiert, um den See zu retten“, sagte Dumann.

Die Umweltbehörde ließ zwei so genannte Polypen im See versenken – meterlange Röhren, die die tieferen Wasserschichten mit Sauerstoff anreichern sollen. Der zweite von ihnen wurde allerdings erst in diesem Jahr eingesetzt und hatte daher wenig Gelegenheit zu zeigen, was er kann. Jetzt will die Behörde am östlichen Ufer zusätzlich Röhricht anpflanzen lassen.

Das Problem des Sees ist nach den Erkenntnissen der Behörde, dass er so viele Nährstoffe, insbesondere Phosphor, enthält. Das meiste davon stamme von den Badenden, erläuterte Dumann. Pro Badegast gelangten 100 Milligramm Phosphor ins Wasser. Bei 30.000 Menschen, die den See während der zehnwöchigen Badesaison aufsuchten, werde der See mit drei Kilogramm Phosphor gedüngt – eine Labsal für die Algen. Auch der Versuch, auf chemischem Wege den Phosphat-Anteil zu verringern, löste das Problem nicht.

GERNOT KNÖDLER