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Archiv-Artikel

Ja, wo laufen sie denn?

PROTEST Bärgida in Mitte wird blockiert. Buch heißt Flüchtlinge nun doch willkommen

Von mgu

Es läuft nicht gut für Bärgida. Erst können die selbsternannten Abendlandretter am Montagabend ihre Kundgebung nicht beginnen. Der Grund: Beim Versuch, auf den Platz zu fahren, hatte der Transporter, der als mobile Bärgida-Bühne dienen sollte, einen Unfall mit einem Polizeiauto. Unmut macht sich breit auf dem Platz, der fast ausschließlich mit Männern gefüllt ist– entweder über 60 oder jung und im Autonome-Nationalisten-Style. Der NPD-Landesvorsitzende Sebastian Schmidtke ist auch dabei.

Später dann kommen die etwa 350 Menschen gerade mal 400 Meter weit, dann müssen sie umkehren. Denn auf der Strecke stehen zusätzlich zu denen am Platz des 18. März weitere 1.000 Gegendemonstranten, insgesamt sind etwa 4.500 Menschen gegen Bärgida auf die Straße gegangen. Dafür, dass die Bärgidisten überhaupt laufen können, sorgte die Polizei: Die Straße Unter den Linden ist vom Pariser Platz bis zur Ecke Glinkastraße mit Gittern, Polizeiwagen und PolizistInnen gesichert, wer zum Pariser Platz will wird an mehreren Stellen kontrolliert.

In Marzahn ziehen zeitgleich etwa 350 FlüchtlingsgegnerInnen durch den Bezirk. Hier haben sich nur etwa 100 GegendemonstrantInnen eingefunden, die meisten davon sind aus der Innenstadt angereist.

In Buch scheint sich das Blatt hingegen gewendet zu haben: Hier findet ebenfalls zur gleichen Zeit eine Kundgebung unter dem Motto „Gegen Rassismus – Flüchtlinge willkommen heißen“ statt, anlass ist der Baubeginn der hier entstehenden Containerunterkunft in der vergangenen Woche.

Etwa 30 Personen versuchen nach taz-Informationen die Kundgebung zu stören. Eine eigene Aktion angemeldet hatten die Flüchtlingsgegner, anders als in den vergangenen Wochen, hier jedoch nicht mehr. mgu