: Mediakraft weiter in der Krise
VERFALL Mediakraft-Mitgründer gibt seinen Posten als Vermarktungschef auf
BERLIN | Nachdem prominente YouTuber ihre Zusammenarbeit mit Mediakraft gekündigt haben, hat jetzt auch Vermarktungschef Jan Schlüter das Unternehmen verlassen. Das berichtete der Branchendienst Kontakter. Schlüter war 2011 Gründungsmitglied der Mediakraft Networks GmbH. Seitdem war er als Vermarktungschef beim heute „größten deutschen Online-TV-Sender“. Gründe für sein Weggang hat er bisher nicht genannt. Für seine nun anstehende Beschäftigung bei seiner alten Firma Businesskraft schließt er eine Zusammenarbeit mit Mediakraft jedoch nicht aus, wo er zudem weiterhin Gesellschafter bleibt.
Das Unternehmen bietet YouTubern die Möglichkeit, die Reichweite ihrer Videos zu verbessern und höhere Werbeeinnahmen zu erzielen. Denn umso erfolgreicher YouTube-Kanäle über einen Google-Account, in diesem Fall den von Mediakraft, laufen, desto gewinnbringendere Werbemöglichkeiten bietet YouTube beziehungsweise Google. Außerdem tauchen die Videos der Kanäle bei Suchanfragen dann weiter oben auf.
Doch zeigen sich immer mehr Kunden unzufrieden mit Mediakraft. Schon im Oktober 2014 hatte sich mit LeFloid einer der bekanntesten deutschen YouTuber verabschiedet. Im Dezember folgte dann Simon Unge. Er beschwerte sich über nicht eingehaltene Vertragsklauseln. In einem emotionalen Video kündigte er dem Vermarkter und löschte seine Kanäle. Vor wenigen Tagen verlängerte nun auch das Comedytrio Apecrime seinen Vertrag nicht mehr.
Gegenüber der Wirtschaftswoche erklärte der Chef von Mediakraft, Christoph Krachten, dass man bemüht sei, die Beziehungen zu den Kunden zu verbessern. Allerdings wäre diesen oft nicht bewusst, wie sehr sie von dem Mediakraft-Netzwerk profitieren würden. JSP