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Archiv-Artikel

Resultat zwingender Bedingungen

betr.: „Das Leiden an der Welt. Die diesjährige Studie ‚Die Ängste der Deutschen‘ bestätigt: Ohne Angst geht es nicht in diesem Land“, taz zwei vom 7. 9. 07

Die Angst für ein hauptsächlich deutsches Phänomen zu halten, weil die Deutschen noch nicht mit dem Gespenst des Zweiten Weltkrieges klargekommen sind, lässt die Tatsache außer Acht, dass der mangelnde Reformwillen der Deutschen aus der zweiten und dritten Generation weniger auf posttraumatische Kriegserfahrungen zurückzuführen ist, sondern die Ängste, die sie hegen, eher auf einen verstärkten Einfluss der Medien zurückzuführen sind, die sich nicht scheuen, Ängste zu schüren.

Auch dass die Vorgaben der Politik oft wenige Alternativen für andere Handlungsmöglichkeiten offenlassen, bremst den deutschen Reformwillen, denn ein Risiko einzugehen inmitten von politischem, wirtschaftlichem und gesellschaftlichem Wechselfieber, hat schon manche/r teuer bezahlen müssen und solche/r lässt in Folge lieber die Finger von irgendwelchen Reformmanövern. Demzufolge ist die deutsche Trägheit bezüglich irgendwelcher Veränderungen und Reformen eher ein Resultat der zwingenden Bedingungen.

IMME KLEE, Hamburg