DIE WERBEPAUSE : So geht Stromberg
Die Krankenkasse Knappschaft gibt sich noch schlagfertiger als Bernd Stromberg. Ob Kostenübernahme für eine künstliche Befruchtung, für die experimentelle Akupunkturbehandlung oder eine kostenlose Reiseschutzimpfung – worüber die Serienfigur nur lacht, das macht die Versicherungsgesellschaft möglich. Sagt sie zumindest.
Auf seine spezielle Art zieht Christoph Maria Herbst in seiner wohl prominentesten Rolle auf den Werbebannern wie auch in Radiospots über die Angebote der Knappschaft her. Häufige Kundenanfragen wie „Akupunktur ohne Zuzahlung?“ oder „Reiseschutzimpfung auf Kasse?“ beantwortet er etwa mit: „Bastle dir ne Voodoopuppe!“ und „Träum weiter, Prinzessin!“. Die Knappschaft reagiert dann stets mit „Doch, das geht!“
Als Abteilungsleiter der Schadensregulierung brachte Herbst als Stromberg in der gleichnamigen Serie durch ehrliche Beleidigungen seiner Vorgesetzten und als chronischer Arbeitsverweigerer wirklich frischen Wind in die tristen Büroräume seiner Capitol Versicherung und mischte die entweder sehr müde oder sehr spießige Belegschaft auf.
Nun macht er mit ebendieser Branche, die er in mehreren Fernsehstaffeln und einem Kinofilm aufs Korn nahm, gemeinsame Sache. Erst der Müller-Milchreis, nun die Knappschaft – Bernd Stromberg ist zur käuflichen Werbewitzfigur geworden. Man mag sich als Fan darüber ärgern, aber je mehr man darüber nachdenkt, desto besser passt es zu dem arbeitsscheuen und nur auf den eigenen Vorteil bedachten Stromberg.
JOHANNES PITSCH