: Hundekot und Zigarettenstummel
KIEZ GrundschülerInnen erkundeten Friedrichshain-Kreuzberg und sahen viel Verbesserungsbedarf
Wo ist es einladend, und wo ist es gefährlich, sich zu bewegen? Unter dieser Fragestellung erkundeten etwa 80 Schülerinnen und Schüler dreier Grundschulen in Kreuzberg-Friedrichshain in den letzten Monaten ihren Kiez. Am Montag stellten sie BezirkspolitikerInnen im Rathaus Kreuzberg die Resultate ihres Kiezrundgangs vor. Dabei blieben die PolitikerInnen den Kindern konkrete Antworten schuldig.
Die Stadtteilerkundung ist Teil des Projekts „Kiezdetektive“, bei welchem Kinder als ExpertInnen in eigener Sache bei den Planungs- und Entscheidungsprozessen zur nachhaltigen Gestaltung ihrer Umwelt beteiligt sind. Unterstützt werden die Viertklässler von ihren Lehrkräften und MitarbeiterInnen der Planungs- und Koordinierungsstelle Gesundheit sowie des Zentrums für angewandte Gesundheitsförderung und Gesundheitswissenschaften (ZAGG). Der Senat fördert das Projekt.
Die Kinder stellten vor allem den Umweltschutz in den Mittelpunkt. Insbesondere an den Spielplätzen nahe den Schulen lägen zu viel Müll, Hundekot und Zigarettenstummel; gefordert wurde ein zusätzlicher Hundeauslauf und Rauchverbotsschilder. Einige der SchülerInnen schlugen eine gemeinsame Aufräumaktion vor. Auch die zu enge Bebauung und fehlende Beleuchtung seien ein Problem. Zudem wurde der Wunsch nach Instandsetzung von Spielgeräten laut; viele dieser seien in schlechtem baulichen Zustand und stellten eine akute Gefahr dar. Insbesondere der Comeniusplatz, die Weberwiese sowie der Pinguin-Spielplatz in Friedrichshain standen in der Kritik.
Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann versicherte, dass bereits im letzten Jahr viele Spielplätze saniert wurden. Sie versuche aber, Mittel für die weitere Instandsetzung und Aufrüstung von Spielplätzen aufzubringen. Sie gab zu bedenken, dass sie nicht in einem „Bezirk mit lauter Verbotsschildern“ wohnen wolle; es müsse andere Wege geben, um an gegenseitige Rücksichtnahme zu erinnern. Sozialstadtrat Mildner-Spindler und Ordnungsstadtrat Dr. Beckers appellierten an die eigene Verantwortung. Die Kinder seien bei der Gestaltung von neuen Sitzbänken gefragt. Sie sicherten zu, eine gemeinsame Aufräumaktion mit den Schulen zu organisieren.
Nun sind Politik und Verwaltung dazu aufgefordert, die Forderungen der Kinder zu bearbeiten. Ende Juni überprüfen die SchülerInnen in einer Folgeversammlung, ob die zugesagten Umsetzungen auch tatsächlich realisiert werden. FANNY LÜSKOW