PROTEST GEGEN PEITSCHENHIEBE VOR SAUDISCHER BOTSCHAFT
: Prügelstrafe ist nichts anderes als Folter

Rund 60 Menschen haben am Donnerstag vor der Botschaft Saudi-Arabiens gegen die Prügelstrafe für den Blogger Raif Badawi protestiert. Dazu aufgerufen hatte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International. Prominente Unterstützer vor Ort waren Grünen-Chef Cem Özdemir und die Schauspielerin Katja Riemann. Auf Plakaten war etwa zu lesen „Freiheit für Raif Badawi“, „Stop Folter“, „Meinungsfreiheit ist ein Menschenrecht“ und „Raif sofort freilassen“.

Während der Protestaktion wurde über Lautsprecher das Geräusch von 50 Stockschlägen eingespielt. Redner verwiesen darauf, dass Saudi-Arabien die Konvention gegen Folter unterzeichnet hat. Die Prügelstrafe sei aber nichts anderes als Folter. Amnesty fordert, die Vollstreckung der Prügelstrafe sofort zu stoppen und Raif Badawi bedingungslos freizulassen.

Der Blogger war trotz weltweiter Proteste am 9. Januar öffentlich mit 50 Stockhieben geschlagen worden. Badawi hatte die Webseite Saudi-Arabische Liberale gegründet, eine Plattform zum Meinungsaustausch. Laut Anklage soll er Beiträge veröffentlicht haben, die „den Islam beleidigten“, und wurde zu 1.000 Stockhieben verurteilt. (epd)