Schlossbau: Bund fordert Durchblick

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat von Bauminister Wolfgang Tiefensee (SPD) eine präzisere Kostenaufstellung für den geplanten Wiederaufbau des Stadtschlosses verlangt. Bis Oktober müsse das Bundesministerium deutlich machen, was zu den bisher veröffentlichten, reinen Baukosten in Höhe von 480 Millionen Euro noch hinzukomme. Gefragt seien die Mittel etwa für eine Hofüberdachung, die Erstausstattung des Gebäudes als Museum und die zu erwartenden Kostensteigerungen bis zur Fertigstellung 2013, so der CDU-Finanzexperte Steffen Kampeter. Der Ausschuss rechnet mit einer Gesamtsumme von mehr als 600 Millionen Euro. Kampeter forderte Tiefensee auf, mehr Sorgfalt walten zu lassen. Als falsch wiesen gestern Ausschussmitglieder und das Bundesbauministerium Pressemeldungen zurück, das Gremium habe am Mittwoch beschlossen, das Projekt auf dem Humboldt-Forum auf Eis zu legen, weil es teurer als vorgesehen werde. Nicht korrekt sei auch, dass der für November angedachte Architektenwettbewerb vertagt werde. Klar sei aber, so Ausschussmitglieder zur taz, dass im Oktober der Ausschuss über die Kostenentwicklung „informiert werden muss“. Sonst könne Tiefensee ein Stopp des Projekts blühen. ROLA