DIE WERBEPAUSE: Liebe im U-Bahn-Schacht

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) gehen auf Tuchfühlung mit ihrer Kundschaft. Unter dem Slogan bzw. Hashtag „weilwirdichlieben“ hängen Sprüche wie „Nicht mal deine Mudda holt dich morgens um 4.30 Uhr ab“ in Berliner U- und S-Bahnhöfen. Man wolle damit endlich mal die „besonderen Momente“ teilen, die man Tag für Tag mit den Kunden erlebt, heißt es auf der Homepage der BVG. Die Kundschaft nahm den Hashtag dankbar an, liebt die BVG allerdings nicht zurück, sondern nutzt die Gelegenheit, um sich endlich mal aufzuregen. So twittert ein Kunde: „#weilwirdichlieben warten wir immer, bis du den Bus schon fast erreicht hast, bevor wir die Tür zuknallen und wegfahren“. Andere eröffneten gar eine satirische Facebook-Seite mit eigenen Werbesprüchen wie „Unsere Kontrolleure tragen auch gerne mal Nazimarken“. Als gelungene Marktforschung mit besonders viel Kundenfeedback ließe sich die Werbekampagne für die BVG wohl noch verbuchen und im Gespräch bleibt sie damit sicherlich auch, aber das war es dann auch. Hinzu kommt, dass die selbstverliebten Sprüche ziemlich aufdringlich sind: „Wir haben dich an der Hand deiner Mutti gesehen. Später dann mit Zöpfen und Schulranzen. Und letzte Woche mit großem Rucksack – zu Beginn deiner großen Weltreise. Am liebsten wären mit mitgefahren, um nicht das Wichtigste zu verpassen.“ Gut, dass die BVG das nicht kann. Sonst würde sie einen noch bis ans Ende der Welt verfolgen. #ichwerdedieBVGnichtlos JSP