Schöne Spielplätze bereisen

Einige haben sogar ein Trampolin: 107 Ausflugsziele für Kinder und Eltern weist eine neue Karte der Umweltbehörde aus. Ausflügler können Spielplätze in anderen Stadtteilen erkunden und nutzen dabei am besten Bus und Bahn

Unter dem Motto „Hamburg, kinderfreundliche Stadt? – Mach mit!“ ruft die Gudrun-Halbrock-Stiftung nun schon im zweiten Jahr zu einem Ideenwettbewerb auf. Als Preisgeld stehen insgesamt 15.000 Euro bereit. Schulklassen und Kindergruppen sind aufgefordert, ihre Vorschläge bis zum 8. Oktober bei der Behörde für Bildung und Sport (BBS) einzureichen. Eine Jury, in der auch Kinder mitreden, wird dann bis zum 30. Oktober die förderwürdigen Projekte auswählen. Und die Chancen stehen gut: Im Vorjahr gab es 15 Einsendungen und sieben Gewinner. Unter anderem wurden damals das Projekt „Kinder lesen für Kinder“ der Bücherhalle Billstedt, ein Freiwilligen-Projekt für Jugendliche und ein Schulzoo gefördert. Infos unter www.kinder-hh.de oder bei Andreas Kuschnereit, BBS, Hamburger Straße 31, 22083 Hamburg, andreas.kuschnereit@bbs.hamburg.de.  KAJ

VON KAIJA KUTTER

Das Wochenende ist endlich mal unverplant, da möchten viele Eltern mit ihren Kindern gern spontan etwas unternehmen. Nur wohin? Immer nur Hagenbeck oder Hafen ist langweilig. Die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) hat jetzt eine Hamburg-Karte mit 107 Ausflugszielen für Kinder herausgebracht, die einen Überblick über potentielle Ziele verschafft. „Warum nicht mal einen Familienausflug zu einem der großen Spielplätze in einer der weitläufigen Parkanlagen der Stadt machen?“, schlagen die Macher vor. Und damit die Reise nicht im Stau beginnt, empfehlen sie, Bus und Bahn zu nutzen.

Rund 740 Spielplätze gibt es in der Stadt. 16 von ihnen sind als Plätze „in schöner Umgebung“ mit orangenen Punkten auf dem Stadtplan markiert. Für Eltern älterer Kinder, die schon einiges unternommen haben, ist viel Bekanntes dabei. So wird der „Spielplatz am Planschbecken“ im Stadtpark vorgeschlagen und „Planten un Blomen“ in der Innenstadt. Beides sind Klassiker, die an schönen Wochenenden überfüllt wirken, aber urbanen Charme haben. Hier langweilen sich auch Erwachsene nicht – könnte es doch sein, dass man beim Kinderbeaufsichtigen zufällig Freunde trifft.

Recht bekannt ist auch der Spielplatz an den Alsterwiesen in Wellingsbüttel, der in idyllischer Lage direkt am Alsterfluss liegt und mit Seilbahn, Seilzirkus und langen Rutschen lockt. Hierhin gelangt man entweder über die S-Bahn-Station Kornweg, die U-Bahn-Station Fuhlsbüttel – oder mit dem Kanu, das eine halbe Paddelstunde flussabwärts am Ratsmühlendamm zu mieten ist. Einen „Spielplatz in schöner Umgebung“ finden Familien laut BSU-Wegweiser aber auch im Rissener Waldpark Marienhöhe, im Altonaer Volkspark oder in der „Stellinger Schweiz“ nahe Hagenbecks Tierpark.

Toll für Kinder sind Spielplätze an Bächen, wie im Tarpenbek-Grünzug in Langenhorn einer zu finden ist. Der „Platz für alle Altersgruppen“ mit Seilbahn, Seilzirkus, Korbschaukel, Hangrutsche und Streetballfeld liegt direkt am kleinen Bornbach. An der Bille wiederum findet sich, wie der Name sagt, der Spielplatz in Billetal/Lohbrügge. Auch er kann mit dem Kanu erreicht werden oder eben mit dem Bus ab U-Bahn Merkenstraße.

Als zweite Kategorie führt die neue Karte 38 „Stadtteilspielplätze“ mit besonderen Attraktionen auf, gekennzeichnet durch lila Punkte. Im Flora-Park im Schanzenviertel findet sich zum Beispiel Hamburgs höchste Kletterwand, an der sich von April bis Oktober Klettergruppen erproben können (Infos: www.kilimanschanzo.de). Es gibt noch fünf weitere ausgewiesene Kletterplätze, zum Beispiel im Altonaer August-Lüttgens-Park oder auf dem Lokstedter Deelwisch-Spielplatz. Andere Plätze warten mit Planschbecken oder Skateranlagen auf. Auf den Spielplätzen Zirkusweg auf St. Pauli und Katendeich in Nettelnburg gibt es sogar ein Trampolin.

Gleich eine Reihe von Plätzen verfügen über die bei Kleinkindern sehr beliebten Wasserpumpen, darunter der Spielplatz am Born in Ottensen, Innocentiapark in Harvestehude, Duisburger Straße in Langenhorn, Schwalbenplatz in Barmbek-Nord, Alter Teichweg in Dulsberg und Gölbachtal in Harburg.

Auffällig ist, dass es in Hamburgs Osten wenig Attraktionspunkte gibt. So lockt im kinderreichen Rahlstedt einzig ein im Winter geschlossenes Freibad und eine Minigolfanlage. Aber es gilt ja gerade, Ziele für Ausflüge zu finden, die dann auch etwas weiter weg liegen dürfen. Da lohnt die Anschaffung der Karte.

Die Karte kann beim Stadtmodell der BSU, Wexstraße 4, abgeholt werden. Geöffnet dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr, am Wochenende von 13 bis 17 Uhr