unterm strich

In die Debatte um die Besetzung des Bayreuther-Festspielleiters kommt neue Bewegung. Katharina Wagner, 29-jährige Urenkelin Richard Wagners, will sich gemeinsam mit dem 48-jährigen Dirigenten Christian Thielemann um die Nachfolge ihres Vaters Wolfgang bewerben. Der 88-jährige amtierende Festspielchef hat einen Vertrag auf Lebenszeit. Nun will der Stiftungsrat der Richard-Wagner-Stiftung auf seiner Sitzung im Herbst über die Frage der Nachfolge des dienstältesten Opernintendanten der Welt beraten. Um den Posten bewerben sich auch die 62-jährige Nike Wagner und die gleichaltrige Eva Wagner-Pasquier. Die beiden hätten auf Grund ihres Alters keine Möglichkeit, als Festspielleiter ein eigenes Profil zu entwickeln, so Katharina. Ihr Ziel sei es, gemeinsam mit Thielemann zu erreichen, dass Bayreuth wieder eine Vorreiterrolle in der Wagner-Rezeption spielen solle.

Ob das mit der Vorreiterrolle bei der Documenta geklappt hat, darf man bezweifeln. Immerhin konnte die weltweit größte Ausstellung für moderne Kunst in ihrer 12. Auflage einen Besucherrekord verzeichnen. Am Sonntag schloss sie mit insgesamt 754.000 BesucherInnen ihre Pforten, 100.000 KunstinteressentInnen mehr als bei der letzten Ausstellung vor fünf Jahren. Vor allem wurden vermehrt Besucher aus dem Ausland registriert. Die vom 16. Juni bis 23. September dauernden „100 Tage Museum“ haben mit insgesamt 7.635 Führungen, darunter 1.500 Führungen für Schulklassen, ihren Anspruch umgesetzt, mit der Ausstellung bilden zu wollen. Während die Kunstausstellung vom Publikum überwiegend gut angenommen wurde, zumindest laut einer Pressemitteilung der Documenta selbst, fiel sie bei KritikerInnen in Ungnade. Gespannt warten wir auf die nächste Auflage.