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Archiv-Artikel

WAS MACHT EIGENTLICH ... Peter Stein? 70 werden

Er gründete 1970 im heutigen Theater Hebbel am Ufer (HAU) gemeinsam unter anderen mit Claus Peymann die legendäre Schaubühne, die später in das eigens für sie errichtete Gebäude am Lehniner Platz umzog. Das von den 68ern beeinflusste Theater „antiautoritärer Schule“, das Peter Stein dort entwickelte, erlangte Weltruhm, SchauspielerInnen wie Bruno Ganz, Otto Sander, Edith Clever wurden Stars.

Von der Schaubühne wechselte Stein 1991 als Schauspielchef zu den Salzburger Festspielen, von denen er sich 1997 mit einer als „triumphal“ gefeierten Inszenierung der Oper „Wozzeck“ von Albern Berg wieder verabschiedete. Nach einer fast 27 Stunden dauernden Aufführung des „Faust“ bei der Expo 2000 in Hannover kam Stein mit einer zehnstündigen Aufführung des „Wallenstein“, bei der er den verletzten Hauptdarsteller Klaus Maria Brandauer zeitweise persönlich ersetzte, zurück nach Berlin. Derzeit arbeitet Stein erneut hier – zusammen mit Claus Peymann.

Aufmüpfig, zornig, leidenschaftlich, aber auch verbittert nannten ihn Journalisten, sein Kollege Peymann bezeichnete den Theatermenschen Stein als „einzigen Weltmeister des Theaters“. „Kunst ist die einzige menschliche Tätigkeit, die keinen Schaden verursacht“, sagte Stein 2005 in einem Zeitungsinterview. „Alles andere, Technik, Industrie, macht die allergrößten Probleme, und die Götter werden diese Aktivitäten bestrafen.“ Der 1937 in Berlin geborene Peter Stein lebt nun in Italien. Heute feiert er seinen 70. Geburtstag. Wir gratulieren. TAZ, DPA FOTO: ARCHIV