: Keine Halle für Heger
Stadt hat den Verkauf gestoppt: Die Eishalle Wilhelmshaven steht sechs weitere Monate ohne Besitzer da
Die Eissporthalle Wilhelmshaven wird nun doch nicht an Hartmut Heger verkauft. Hotelier Heger und Immobilienmakler Robert Baar, die beide in den 70ern und 80ern in der rechtsradikalen Szene aktiv waren und als Finanziers der Republikaner fungierten, hatten Ende September in einer Zwangsversteigerung den Zuschlag für die Eissporthalle im Wilhelmshavener Sportforum erhalten.
100.000 Euro hatten die beiden in der dritten Runde der Zwangsversteigerung geboten und damit das Angebot der Stadtwerke überboten. Doch die Stadt Wilhelmshaven, die im Zwangsversteigerungsverfahren als Gläubigerin auftritt legte gegen einen Verkauf an Heger und Baar Widerspruch ein.
Wegen eines Formfehlers bei der Umbenennung eines Gläubigers konnte die Stadt verhindern, dass der Zuschlag an die Heger-Firma H. H. Hotelservices GmbH erteilt wurde. „Die Stadt Wilhelmshaven hat ihr erstes angestrebtes Ziel, die Eishalle nicht in die Hand der H. H. Hotelservices GmbH fallen zu lassen, erreicht“, sagte gestern Stadtsprecher Arnold Preuß. Damit habe man im Gesamtinteresse aller Beteiligten gehandelt. Man wolle jetzt Gespräche führen, ohne sich dabei auf einen Immobilienpoker mit rechten Preistreibern einzulassen.
Das Wilhelmshavener Netzwerk „Stop-Rechts“ begrüßt die Entscheidung der Stadt, doch zufrieden ist Tim Sommer, Sprecher des Netzwerks, nicht: „Damit ist die Entscheidung nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben.“ Die Stadt habe keine klare Ansage gemacht, sondern nur den Formfehler des anderen Gläubigers für sich genutzt.
Sommer wird also weiter protestieren, auch wenn das Netzwerk dafür kritisiert wird – vor allem von Eishockeyfans die sich ärgern, dass die marode Eissporthalle für weitere sechs Monate dem Verfall preisgegeben ist.
Die vierte Runde des Zwangsversteigerungsverfahrens wird Anfang April 2008 stattfinden. Heger will wieder mitsteigern. Er hofft, dass er die Eishalle dann für die geplanten 100.000 Euro erstehen kann. Ein Nutzungskonzept für die Halle habe er schon, sagte der Investor der Jeverschen Wochenzeitung. STL