Erinnerung an Anna Politkowskaja : Mörderisches russisches Tagebuch
Am Samstag, den 7. Oktober 2006 wurde die russische Journaistin Anna Politkowskaja im Aufgang ihres Moskauer Wohnhauses erschossen. Als Mitarbeiterin der Moskauer Zeitung Nowaja Gaseta galt sie im Westen als unabhängige Journalistin.
In Russland wurde sie von vielen Journalistenkollegen als „Nestbeschmutzerin“ angesehen und in russisch-nationalistischen Kreisen als „Feindin des russischen Volkes“ betrachtet. 2001 verließ sie nach Morddrohungen Russland und lebte einige Monate in Österreich, kehrte dann aber zurück. Die Reporterin berichtete über Verbrechen der russischen Armee und der mit ihnen verbündeten paramilitärischen tschetschenischen Gruppen, über Folter, Mord und unrechtmäßige Bereicherung durch Raub, Korruption oder Unterschlagung. Politkowskaja gehörte zu den wenigen Journalisten, die während des Tschetschenien-Krieges bewusst und kontinuierlich im Widerspruch zur offiziellen Darstellung aus der Krisenregion berichteten. Westliche Politiker und Menschenrechtsgruppen forderten eine schnelle Aufklärung des Falles. Die Zeitung Nowaja Gaseta, einer ihrer früheren Arbeitgeber, hat für Hinweise zur Verhaftung des Mörders und der Hintermänner umgerechnet rund 738.000 Euro Belohnung ausgesetzt. Bis heute ist der Mord nicht aufgeklärt. Im Rahmen einer Matinée soll die Arbeit der mutigen Journalistin gewürdigt werden. CAO
Am Sonntag, den 7. Oktober 2007 um 11.30 Uhr im Foyer des Theaters am Goetheplatz.