„Vor allem ein Höreindruck“

AUSSTELLUNG Das Gröpelinger Archiv der Sprachen lässt hören – aber nicht unbedingt verstehen

■ 41, ist Projektleiterin des „Archiv der Sprachen“ beim Kultur vor Ort e.V. in Gröpelingen.

taz: Was genau ist das „Archiv der Sprachen“, Frau Munjic?

Andrea Munjic: Eine kleine Audio-Ausstellung. In fünf Säulen befinden sich Schubkästen, in denen MP3-Player mit Kopfhörern sind. Man kann Beiträge in 40 Sprachen hören, die Sprecher leben fast alle in Gröpelingen. Sie erzählen etwas über ihr Verhältnis zu ihrer Erstsprache.

Kann man das Gehörte auch verstehen, wenn man diese Sprache selbst nicht spricht?

Insofern, als es ein Begleitheft gibt. Dort sind Stichwörter, die den jeweiligen Sprechern wichtig sind, ins Deutsche übersetzt, so dass man dem ein klein wenig folgen kann.

Der Rest bleibt aber für mich unverständlich ...

Die Ausstellung vermittelt vor allem einen Höreindruck. Es ist eine Anregung, sich auf den Sprachklang einzulassen. Am Ende erfährt man dann jeweils auf Deutsch, wer der Sprecher ist und welche Sprache er spricht.

Welche Sprachen sind da denn vertreten?

Einige Sprachen sind den Hörern nicht so bekannt, etwa Twi oder Luo, die beide aus Afrika kommen. Aber auch Plattdeutsch ist dabei. Wir suchen aber auch noch Sprachen: Uns fehlen bislang Bulgarisch, Tschechisch oder Ukrainisch. Auch Chinesisch wollten wir gerne dabei haben.

Warum läuft die Ausstellung nur zwei Tage?

Weil sie in der darauf folgenden Woche bei den „Feuerspuren“ ihren Auftritt hat.

... einem mehrsprachigen Erzählfestival, das am 5. und 6. November in Gröpelingen stattfindet.

Das Thema ist in diesem Jahr „Neugier“, es kommen über 100 Erzähler, die in verschiedenen Sprachen erzählen. Int.: JAN ZIER

Eröffnung: Heute, 17 Uhr Donnerstag und Freitag, 12-17 Uhr, EuropaPunktBremen, Haus der Bürgerschaft