: Festnahmen in Birma
Die Militärregierung nimmt Dissidenten fest. Ihnen drohen lange Haftstrafen. Ausgangssperre gelockert
RANGUN rtr ■ Die Militärregierung in Birma hat am Wochenende weitere Regimekritiker festgenommen – trotz des internationalen Drucks und der neuerlichen Anwesenheit des UN-Sondergesandten Ibrahim Gambari. Bei einer der zahlreichen Razzien gegen die Organisatoren und Teilnehmer der jüngsten Massenproteste nahm die Junta am Samstag drei bekannte Dissidenten fest, die bereits 1988 bei dem blutig niedergeschlagenen Studentenaufstand eine führende Rolle gespielt haben sollen. Einen Tag später ließen die Generäle dann den Zugang zum Internet wieder herstellen. Auch die Ausgangssperre wurde gelockert. Nach Einschätzung von Beobachtern war dies aber kein Zeichen dafür, dass der Druck auf die Widerständler nachlassen wird. Offenbar gehen die Behörden davon aus, dass sie alle führenden Aktivisten festgenommen haben. Den festgenommenen bekannten Dissidenten drohen besonders hohe Haftstrafen. Alle drei mussten bereits wegen ihrer Beteiligung an den Studentenprotesten vor knapp 20 Jahren lange Zeit im Gefängnis einsitzen. Htay Kywe verbrachte 15 Jahre hinter Gittern, Mie Mie 7 Jahre und Aung Thu 5 Jahre. Der Polizei gingen zudem weitere Regimegegner ins Netz, darunter Ko Min Aung, ein Mitglied der Nationalen Liga für Demokratie von Aung San Suu Kyi.