Berlusconi dementiert Rücktritt

ROM dapd/taz | In letzter Minute vor dem EU-Gipfel am Mittwoch hat der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi eine ernsthafte Regierungskrise abgewendet. Berlusconi gelang im Streit über ein höheres Renteneintrittsalter eine Einigung mit dem Vorsitzenden seines rechtspopulistischen Regierungspartners Lega Nord, Umberto Bossi. Nach längerem Hin und Her stimmte Bossi einer Anhebung des Renteneintrittsalters von 65 auf 67 Jahren bis zum Jahr 2025 zu. Frankreich und Deutschland hatten vor dem EU-Gipfel ein deutliches Signal Italiens für weitere Sparmaßnahmen verlangt. Ein Sprecher Berlusconis wies Berichte zurück, wonach Berlusconi sich mit Rücktrittsplänen trägt. Die Zeitung La Repubblica hatte berichtet, Berlusconi werde zum Jahreswechsel zurücktreten und vorgezogene Neuwahlen im März 2012 anstreben. Nach Angaben der Zeitung soll Berlusconi im privaten Kreis gesagt haben: „Ich weiß nicht, was ich tun soll. Es ist klar, dass ich nicht ohne eine Einigung mit Bossi nach Brüssel fahren kann.“

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