die anderen über den drohenden einmarsch der türkei im nordirak
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In Wien schreibt Der Standard: Die Situation an der türkisch-irakischen Grenze eskaliert. Offenbar hat es die PKK geschafft, die Regie in der Krisensituation zu übernehmen. Einerseits hat sie die türkische Regierung so provoziert, dass diese bereit ist, sich in ein militärisches Abenteuer zu begeben. Andererseits profitiert die PKK davon, dass die irakische Regierung in Bagdad keinen Einfluss auf die Kurdenregion hat und die Amerikaner trotz der Gefahr nicht gewillt sind, gegen die PKK vorzugehen. Das ist fatal, denn Erdogan, der anders als die kemalistische Opposition sicher nicht zu den Kriegstreibern gehört, hat wohl darauf gesetzt, dass die USA doch noch die Initiative ergreifen.

In London meint der Independent: Allerdings sind die etwa 3.000 Kämpfer der PKK nicht in der Nähe der türkischen Grenz, sondern tief in der kurdischen Region des nördlichen Irak an der iranischen Grenzen konzentriert. Die türkische Armee müsste weit ins Land vordringen und würde die Gegenwehr vieler Kurden heraufbeschwören. Um eine Eskalation zu verhindern, ist schnelles Denken kühler Köpfe erforderlich, in Ankara, Washington und im Nato-Hauptquartier in Brüssel, da Nato-Mitglieder wie die Türkei die Hilfe ihrer Alliierten einfordern können, wenn ihre Grenzen bedroht sind. Die USA mit ihrer Militärpräsenz im Nordirak sind aufgerufen, zu handeln.