: Nicht schön spielen – aber gewinnen
HERTHA BSC Für den abstiegsbedrohten Fußball-Bundesligisten Hertha BSC steigt nach der Schlappe in Wolfsburg der Druck. Am nächsten Wochenende müssen endlich Punkte her, findet auch Trainer Dardai
Als einen weiteren Rückschritt stufte Hertha BSC die Niederlage in Wolfsburg auch nach der Rückkehr nach Berlin nicht ein. Den Druck auf seine Profis aber erhöhte Pal Dardai – gegen den FC Augsburg drängt der Trainer-Novize ohne Wenn und Aber auf einen Sieg. „Dieses Mal brauchen wir drei Punkte. Egal, wie“, forderte der Ungar am Montag. „Wir müssen nicht schön spielen. Wir müssen gewinnen.“ Schon weit vor Saisonende der Bundesliga wird jede Partie für den Hauptstadtclub zu einem Endspiel, soll im Mai nicht der nächste Abstieg das bittere Resultat sein.
„Jedes Spiel, in dem man nicht punktet, ist jetzt ungünstig“, gestand Torjäger Julian Schieber. Gerade im heimischen Olympiastadion stehen die Berliner in der Pflicht. Auswärts scheint es kaum möglich, die rettenden Punkte zu bunkern. Als schwächstes Team der Liga sehen die Herthaner in dieser Bilanz noch schlechter aus. Im Gesamt-Tableau der vielen bedrohten Clubs haben sie mit 21 Punkten bislang nur zwei Zähler Rückstand auf den SC Paderborn auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz. „Noch sind wir in Reichweite“, so Schieber.
Am Montag versammelte um 9.52 Uhr Dardai die Hertha-Profis zum Wochenauftakt auf dem Schenckendorffplatz. Seine Ansprache vor dem Auslaufen und dem Training der Reservisten war kurz. Dann verwies der einstige „Mittelfeld-Arbeiter“ auf sein Kämpferherz und seine Hoffnung: „Wir alle zusammen, auch mit den Fans, schaffen das.“
Nach fünf Niederlagen aus den vergangenen sechs Spielen drängt die Zeit. Normalerweise brauche eine intelligente Mannschaft sechs Wochen, um einen neuen Trainer zu verstehen. Bei manchen Teams dauere es viel länger, meinte Dardai, dessen Amtszeit mit dem Sieg in Mainz so hoffnungsfroh begonnen hatte. „Das Problem ist, dass selbst sechs Wochen eine zu lange Zeit sind in der momentanen Situation, in der wir uns befinden.“
Am Sonntag gelang es Hertha, den Tabellen-Zweiten Wolfsburg über lange Zeit zu ärgern – am Ende aber stand die Saisonpleite Nummer 13. Mit seinem nächsten Doppelpack hatte Super-Torjäger Bas Dost den VfL zum 2:1 geschossen. „Das Entscheidende ist: Wir haben null Punkte, Wolfsburg drei“, fasste es Kapitän Lustenberger zusammen. (dpa)