ANGELA DAVIS BESUCHT DAS OCCUPY-CAMP
: Bürgerrechtsikone im Zelt

Mit einem Mal gab es Gewusel auf dem Bundespressestrand, mittendrin schritt Angela Davis. Die Ikone der US-Bürgerrechtsbewegung der 1970er Jahre, die sich auch in der aktuellen amerikanischen Occupy-Bewegung engagiert, besuchte am Freitag spontan das Camp der Berliner Occupy-Bewegung. „Ich fühle mich hier willkommen und bewundere die Diskussionskultur“, sagte Davis der taz.

Die Bürgerrechtlerin ist in Berlin, um den diesjährigen Blue-Planet-Award der ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie entgegenzunehmen. Damit ehrt die private Stiftung seit 2006 Personen, die sich besonders für den „Erhalt des Blauen Planeten“ eingesetzt haben. Angela Davis, die seit ihren Jugendjahren für die Rechte von Schwarzen und Gefangenen in den USA eintritt, sei bis heute ungebrochen politisch aktiv, so die Stiftung.

Wie um dies zu bestätigen, begann die 67-Jährige sofort mit den Berliner Occupisten zu diskutieren. Die Perspektive, dass die Aktivisten möglicherweise bald räumen müssen, kritisierte sie: „Ein Camp ist wichtig, damit Menschen aus verschiedenen Schichten und Ethnien lernen, zusammen zu leben und etwas zu verändern.“ KG