: Schweizer Waffen in aller Welt
betr.: „Pakistans Armee kämpft mit ihrer Moral“, taz vom 7. 11. 07
Für die internationale Rüstungsindustrie sind Leute wie der pakistanische General Pervez Musharraf ein Glücksfall. Er bescherte seinem Volk Waffen statt Schulen und umfassende medizinische Versorgung. Die Waffenfabriken, auch in Deutschland, beglückte der General mit lukrativen Aufträgen.
Deutschland prüft jetzt einen Stopp der Rüstungsexporte nach Pakistan. Anders die Schweiz: Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall, in der Schweiz mit seinem Unternehmen Oerlikon-Contraves tätig, darf dennoch die 21 Fliegerabwehrsysteme mit den Granaten im Werte von ca. 83 Millionen Euro nach Pakistan liefern, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft in Bern verlauten ließ.
Es ist nicht erstaunlich, dass diese Kriegsmateriallieferungen der Schweiz nach Pakistan nach dem Putsch von Musharraf nicht gestoppt werden. Die schweizerischen Rüstungsexporte nach den USA, Großbritannien und den Nato-Staaten wurden auch nicht eingestellt, als Jugoslawien bombardiert und später im Irak und in Afghanistan Krieg geführt wurde. Auf dem politischen Parkett gibt sich die Schweizer Regierung neutral, humanitär, dem Frieden verpflichtet, macht sich stark als Friedensstifter, schürt aber hinter dieser Kulisse Kriege mit Waffenexporten, liefert Waffen sogar an kriegsführende Staaten, an Regime, die Menschenrechte mit Füßen treten und in denen Menschen hungern. HEINRICH FREI, Zürich