hamburg heute : „Kunst wird benutzt“
Künstler diskutieren heute im Rahmen des Festivals „Wir sind woanders“ mit Politikern
taz: Herr Bargheer, was läuft bei der jetzigen Kulturförderung in Hamburg falsch?
OLAF BARGHEER: Der Staat zieht sich als Förderer der Künstler immer mehr zurück. Das Bespiel Wilhelmsburg zeigt, dass die freie Kunstszene etwa für Zwecke der Stadtentwicklung instrumentalisiert wird. Bei der Podiumsdiskussion werden wir die kulturpolitischen Sprecher der Partei fragen, welchen Stellenwert die freie Kunstszene in Hamburg einnimmt.
Was bedeutet es für einen jungen Künstler, weniger finanzielle Förderung zu bekommen?
Es bedeutet, dass der Künstler auf bürgerschaftliches Engagement angewiesen ist und somit in seiner Autonomie und der freien Entwicklung gefährdet. Aber ein Künstler, der gerade von der Uni kommt, muss sich entfalten können.
Was erwarten Sie von Michael Naumann, dem Bürgermeisterkandidaten der SPD?
Wir sind gespannt auf alle Parteien. Denn die Programme liefern wenig Anhaltspunkte zum Stellenwert der Kunst.
INTERVIEW: THOMAS EWALD
Diskussion mit Brigitta Martens, Dorothee Stapelfeldt und Willfried Maier: 16 Uhr, Westwerk, Admiralitätstr. 74
Fotohinweis:OLAF BARGHEER, 33, Sprecher des Festivals „Wir sind woanders“