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Archiv-Artikel

„EU-Raumfahrt ist zivil“

GREEN NEW DEAL „Wie grün kann Raumfahrt sein?“ Das wollen die Grünen mit OHB-Leuten diskutieren

Von KAWE
Hermann Kuhn

■ 66, ist Landesvorsitzender und Bürgerschaftsabgeordneter der Bremer Grünen.

taz: Wollt ihr die Raumfahrt jetzt grün lackieren?

Hermann Kuhn: Die provokative Aufforderung, nachzudenken, geht in beide Richtungen. Wir haben in Bremen einen starken Raumfahrt-Sektor, mit dem die Stadt außerhalb immer punktet. Als bremischer Vertreter soll ich zum Beispiel im Ausschuss der Regionen der EU einen Bericht über die Raumfahrtpolitik der EU vortragen. Unsere Frage ist: Geben wir da Geld aus für Dinge, die wir gar nicht brauchen? Wie sehr braucht der Klimaschutz die Raumfahrt? Das Thema der dualen Nutzung wird natürlich eine Rolle spielen.

Die Militärs brauchen diese Forschung sicherlich…

Die Umweltschutz aber noch mehr. Die Militärs haben ihre Systeme längst entwickelt. Den Aufschwung der Bremer Produzenten Astrium und OHB hat es mit den europäischen Umweltforschungsprogrammen gegeben.

Fuchs hat einmal erklärt, dass die Nato ohne Galileo im Jugoslawien-Krieg auf das angewiesen war, was die amerikanischen Militärs an Aufklärungs-Informationen weitergegeben haben.

Möglich. Die Frage der militärischen Unabhängigkeit ist sehr kompliziert. Die Begründung für eigenständige Raumfahrtprogramme liegt für mich ausschließlich im zivilen Bereich und da liegt auch das Neue an der europäischen Raumfahrt.

Warum ist der ehemalige OHB-Mann Stephan Holsten dabei?

Holsten ist Geschäftsführer der Ceon, also einer kleiner Firma, die Bremen mit gegründet hat, um Anwendungen bei GMES, also bei den Erdbeobachtungsprogrammen, zu entwickeln.

 INTERVIEW: KAWE

7 .12., 16 Uhr, Bürgerschaft Raum 2