: Tendenz fallend
AAA Welche Länder haben überhaupt noch die Bestnote? Und ab wann hat ein Staat BBB?
BERLIN taz | Die Ratingagentur Standard & Poor’s droht, 15 von 17 Euroländern herunterzustufen. Nur Griechenland und Zypern sind ausgenommen.
Griechenland hat mit „CC“ sowieso schon das schlechteste Rating der Welt. „CC“ meint in der Sprache von Standard & Poor’s (S & P), dass das Land „derzeit höchst gefährdet“ sei.
Zypern wiederum wurde kürzlich einzeln überprüft, weswegen jetzt kein neues Rating droht. Die Land hat immerhin noch „BBB“, was übersetzt bedeutet, dass es seine finanziellen Verpflichtungen erfüllen kann, die wirtschaftlichen Aussichten aber eher negativ sind.
Bei den restlichen 15 Euro-Staaten ist die Ausgangslage sehr unterschiedlich. Sechs Länder haben noch die Bestnote AAA. Dies sind Deutschland, Österreich, Finnland, Frankreich, Luxemburg und die Niederlande.
Danach geht es abwärts. Noch ganz gut steht Belgien da mit einem „AA“. Ein „AA–“ haben Spanien, Slowenien und Estland. Die Slowakei bringt es auf ein „A+“, während Italien und Malta nur noch auf ein „A“ kommen.
Irland hat ein „BBB+“ und Portugal ein „BBB–“. Beide Länder mussten inzwischen unter den europäischen Rettungsschirm flüchten, weil sie sich auf den Finanzmärkten nur noch zu astronomischen Zinsen finanzieren konnten.
Wenn die Eurozone tatsächlich herabgestuft werden sollte, bleiben weltweit nur noch wenige Länder übrig, die ein AAA-Rating vorweisen können. Dies sind: Kanada, Dänemark, Schweden, Norwegen, Großbritannien, Liechtenstein, Schweiz, Singapur und Hongkong.
Selbst die reichen Ölstaaten bringen es meist nur auf ein „AA“. Auch die USA wurde kürzlich herabgestuft – auf ein „AA+“. Kurz dahinter kommt schon China, das ein „AA“ besitzt. Japan hingegen wird als weniger solide eingestuft und hat ein „AA–“. Genau wie Tschechien oder Israel.
In das Rating geht auch ein, wie sich die Notenbanken verhalten. Dies zeigt der Vergleich von Großbritannien und Spanien, die ähnliche wirtschaftliche Probleme haben. Trotzdem hat Großbritannien noch die Bestnote „AAA“. Denn die Bank of England kauft die Staatsanleihen der eigenen Regierung auf – was der Europäischen Zentralbank verboten ist. Deswegen hat Spanien nur „AA–“. ULRIKE HERRMANN
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