Bücher, Nüsse …

Eine anheimelnde, ein ganz klein wenig kitschige Geschichte aus dem Hamburg des 18. Jahrhundert kolportiert die Krimi-Autorin Petra Oelker in ihrem weihnachtlichen Buch namens „Drei Wünsche“. Damals – um das Jahr1770 herum – gab es im noch stehenden, aber kaum noch genutzten Hamburger Dom einen großen Weihnachtsmarkt. Und eben dorthin begeben sich drei Frauen, die verschiedentlich das Glück suchen – zum Beispiel in der Flucht vor der Ehe mit einem ungeliebten, bärbeißigen Ostfriesen-Beamten – und es bekommen.

Petra Oelker: Drei Wünsche. Eine Weihnachtswundergeschichte. Reinbek 2011, 125 S., 12 Euro

Zu kurz war die Alsterschwimmhalle zunächst, obwohl sie doch eigens für Wettkämpfe mit 50-Meter-Bahnen gebaut war und die Hamburger sie wegen ihres protzigen Dachs längst „Schwimmoper“ nannten. Und zu hoch erscheint demjenigen der Alte Elbtunnel, der nicht weiß, dass den eine Kutsche mit aufgestellter Peitsche passieren können musste, und das ergab nun mal stattliche sechs Meter. Kuriose, nicht immer lustige Geschichten über Hamburger Gebäude – auch über die von den Nazis gebauten Norweger- und Schwarzwaldhäuser – hat Dirk Kollendt in dem Bändchen „Alles, was Sie noch nicht über Hamburg wussten“ versammelt und mit kleinen Zeichnungen garniert. Ein kurzweiliges heimatkundliches Büchlein für die Manteltasche.

Dirk Kollendt: Alles, was Sie noch nicht über Hamburg wussten. Berlin 2011, 110 S., 9,95 Euro.

Hamburg für Pragmatiker und Romantiker: Diesen Spagat schafft der Kalender „Michel und Elbe“ mit seinen großformatigen Fotos, den es in Schwarzweiß und in Farbe gibt – mit jeweils verschiedenen Bildern, wohlgemerkt. Und auch, wenn da natürlich immer Wasser, Schiffe und Menschen am Ufer vorkommen: In Kitsch und Klischee driftet der Kalender nur an sehr wenigen Stellen ab. Der Rest ist gute Fotografie aus ungewohnten Perspektiven, die Licht und Schatten scharf gegeneinander schneidet.

Michel und Elbe 2012. Hamburg 2011, DIN-A3, 29,80 Euro. www.michelundelbe.de