IHK schimpft über die Zone

In der Tourismuswirtschaft herrscht Streit über die Auswirkungen der Umweltzone

Die Tourismuswirtschaft ist uneinig, welche Auswirkungen die geplante Umweltzone in Berlin haben wird. Während die Industrie- und Handelskammer (IHK) und der Bustouristikverband große Schäden befürchten, blicken Berlin Tourismus Marketing und die Hoteliers dem Start am 1. Januar 2008 gelassen entgegen.

Berlin drohe „ein schwerer Schaden“, weil der Senat die Reisenden nur unzureichend informiere, sagte eine IHK-Sprecherin. Noch drastischer fällt die Einschätzung des internationalen Bustouristikverbandes RDA aus. Dieser vertritt rund 3.000 Unternehmen der Bus- und Gruppentouristik. Dieter Gauf, dessen Hauptgeschäftsführer, kritisierte: „Die Umweltzone in Berlin ist ein Schritt zurück ins Mittelalter, die Kaufleute sollen abkassiert werden.“ Gauf erwartet, dass einige Busunternehmen Tagesfahrten zu großen Messen streichen werden.

Im Gegensatz dazu sieht der Berliner Hotel- und Gaststättenverband kaum größere Probleme auf den Tourismus zukommen. Dessen Vizepräsident, Hans Eilers, bestätigte, dass die Hotels bei Reservierungen auf die Umweltzone hinweisen. Viele Hotels haben auf ihrer Homepage einen Hinweis auf einen Service, bei dem Plaketten via Internet zu bestellen sind. Dies ist bisher allerdings nur für deutsche Touristen möglich.

Sowohl der Hotelverband als auch die Berlin-Touristen-Information sprachen sich dafür aus, für spontan Anreisende die Plaketten auch an Raststätten auf dem Weg nach Berlin zu verkaufen. Auf Nachfrage wies die Senatsverwaltung für Umwelt darauf hin, dass dies nicht möglich sein werde. Laut Bundesimmissionsschutzgesetz dürften die Plaketten nur bei autorisierten Werkstätten und Zulassungsstellen verkauft werden. DPA