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Archiv-Artikel

Plansoll übererfüllt

Bremen hat auch bei steigenden Studierendenzahlen genügend Platz, sagt das Ressort – zumindest für Einheimische

Von mnz

Das Problem ist absehbar, und es kommt mit der Verkürzung der gymnasialen Schulzeit und dem Ende des Abiturs nach 13 Jahren. Im Falle Bremens also im Jahr 2012. Dann werden – zumindest potenziell – doppelt so viele Erstsemester an die Hochschulen drängen wie in anderen Jahren. Trotzdem werden für alle Bremer genügend Studienplätze zur Verfügung stehen, verspricht jetzt der Senat in einer Antwort auf eine Große Anfrage der CDU, die morgen im Parlament debattiert wird. Die Uni reagierte zunächst zurückhaltend.

„Wir sind uns über das Problem im Klaren“, sagt die Sprecherin der Bremer Uni, Angelika Rockel, und verweist auf laufende Verhandlungen. Im Moment seien das aber „ungelegte Eier“ – und noch nicht einmal die Planungen für das kommende Jahr in trockenen Tüchern.

Nach Angaben des Bildungsressorts werden für 2012 etwa 5.140 AbiturientInnen erwartet, 1.200 mehr als in den Jahren davor und danach. 87,5 Prozent davon, so die statistischen Erfahrungswerte in Bremen, nehmen irgendwo ein Studium auf, die Kultusministerkonferenz geht sogar von fast 94 Prozent aus. Für die bremischen Hochschulen rechnet das Wissenschaftsressort für 2012/13 demzufolge mit 3.100 StudienanfängerInnen aus Bremen, schließlich nehmen 60 Prozent aller BremerInnen ihr Studium anderswo auf. Und für die Einheimischen sei durchaus genug Platz, so das Ressort, sogar noch für 2.100 StudienanfängerInnen aus anderen Bundesländern. Damit habe Bremen sein Soll bereits übererfüllt. Hinter der Zahl verbirgt sich jedoch – rein rechnerisch – ein Abbau von Studienplätzen für ButenbremerInnen um ein Viertel.

Zwar wurde im Hochschulpakt vereinbart, die Zahl der StudienanfängerInnen bis 2010 bundesweit um rund 91.000 zu erhöhen. Angesichts der „außerordentlichen Überlastsituation“ gerade in den stark nachgefragten Fächern wolle man sich in Bremen jedoch nicht an dem Ausbau der Studienplätze beteiligen, so das Ressort. Bereits die Sicherung des Status quo verlange eine „enorme Kraftanstrengung“, die ohne zusätzliche Mittel nicht zu bewältigen sei. mnz