VORMERKEN : Gefährliche digitale Welt
Immer häufiger werden wir im Internet gebeten, Adresse und Telefonnummer anzugeben. Schön wäre es auch, Familienstand, Beruf, Hobbys und Kontonummer in eine Maske einzutragen. So werden wir erfasst in der virtuellen Datenbank, und die wächst bekanntlich täglich. Falls wir versuchen, uns zu entziehen, und nicht bereitwillig Auskunft geben, lässt sich unser Surfverhalten immer noch problemlos nachvollziehen. Selten rentiert sich eine Dateneingabe für ein kleines Geschenk, wenn wir dann für fünf neue Newsletter registriert sind. Dass das nicht nur lästige Geschäftemacherei ist, sondern gesteigert zu staatlichen Überwachungsmaßnahmen, wie der Online-Durchsuchung von Privatrechnern, die Demokratie in ihrem Kern bedroht, erläutert morgen Abend der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar. Mit der Vorstellung seines Buches „Das Ende der Privatsphäre“ will Schaar auf den administrativen Fehlschluss hinweisen, dass der einzelne Mensch als Risikofaktor unter Dauerverdacht steht.Schaar, auch Autor von „Datenschutz im Internet“, setzt sich stattdessen für einen tatsächlich sicheren virtuellen Kosmos ein und erklärt geeignete Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre. KO
„Das Ende der Privatsphäre“, Lesung mit dem Bundesdatenschutzbeauftragten Peter Schaar: 12. Dezember, 20.15 Uhr, Lehmanns Buchhandlung, Hardenbergstr. 5, Eintritt 6 Euro