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Archiv-Artikel

Verbreitete Klischees bedient

betr.: „Kronzeugen fürs Unbewusste“, taz vom 4. 12. 07

Martin Altmeyer bedient nicht nur die verbreiteten Klischees der neuen Konservativen wie die Rede vom nur „angeblichen ,Feindbild Islam‘“ und der Warnung vor dem „Appeasement“ gegenüber den Islamisten, bezeichnenderweise lässt er sich auch in seiner Kritik an Horst Eberhard Richter zu zwei Fehlern in der Argumentation verleiten: Die Tatsache, dass man die islamistische Ideologie psychoanalytisch als Projektion erklären kann, widerlegt nämlich in keiner Weise die Tatsache, dass etwa Bushs „Reich des Bösen“, vornehmlich auf islamische Länder angewendet, ebenfalls mit Hilfe von Projektionen konstruiert ist. Und zweitens wird eine „Kritik an Amerika, am Kapitalismus und an der Globalisierung“ nicht automatisch falsch, wenn sie auch von Islamisten vorgebracht, oder wie Altmeyer sagt, „bestätigt“ wird. ANDREAS UNGER, Berlin