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Archiv-Artikel

Mittelalterliche Kulturverweser

betr.: „Pisa + Schülermangel = Schule für alle“, taz vom 5. 12. 07

Wenige Bundesländer, Österreich und die deutschsprachigen (sic!) Kantone der Schweiz haben noch die Hauptschule und halten am herkömmlich gegliederten Schulsystem fest. Der Rest der Welt hat das möglichst lange „gemeinsame Lernen“, und wissenschaftliche Studien, deutsche Wirtschafts-, Schüler- Eltern- sowie Lehrerverbände und -gewerkschaften fordern es, ebenso SPD, Grüne und Linke.

Dass es dann volkswirtschaftlicher, „sicherheitspolitischer“ (Hamburg) und demografischer Argumente bedarf, um wenigstens einen Teil der in der CDU und FDP beheimateten Bildungs(!)politiker zum Umdenken zu bewegen, ist schon bedenklich genug. Dass es dann noch immer von ihren Ministerpräsidenten gedeckte, mittelalterlich geprägte „Kultusverweser“ à la Busemann (Niedersachsen) gibt, die sich einer pädagogischen Fachdebatte durch Pisa-Ausstiegsforderungen zu entziehen versuchen, zeigt, welchen Stellenwert pädagogische Argumente in der konservativen Bildungspolitik haben. Abwählen!!! JENS MARTIN, Osnabrück

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