piwik no script img

Archiv-Artikel

Keine Kürzung mehr bei Arbeitslosenzentrum

Rot-Grün stockt entfallene EU-Gelder für Erwerbslosenberatung auf. Arbeitslosenzentrum Tenever bleibt erhalten

Die Erwerbslosenberatung in Tenever soll nun doch nicht zum 1. Januar 2008 geschlossen werden. Am Freitag entschied das Sozialressort, dass ab dem nächsten Jahr vier statt – wie bisher geplant – nur drei Erwerbslosenberatungen unterhalten werden sollen. Auch Tenever wird somit weiter finanziert. Nach Angaben von Ressortsprecherin Petra Kodré wird die Sozialdeputation in der kommenden Woche über einen entsprechenden Entwurf abstimmen.

Weil die EU dem Land Bremen rund ein Drittel der Mittel aus dem europäischen Sozialfonds (ESF) gestrichen hat, sollten ab 2008 nur noch in der Neustadt, Walle und Bremen-Nord Erwerbslosenberatungen aufrechterhalten werden. In einem von der Bremer Arbeit GmbH (BAG) ausgeschriebenen Wettbewerb zur Vergabe der ESF-Mittel konnte sich das ALZ aus Tenever nicht gegen andere Beratungsträger durchsetzen, obwohl es dort bereits seit 25 Jahren aktiv ist. Dies war vor allem deshalb problematisch, weil es außer dem Antrag des ALZ keinen weiteren Antrag aus Tenever gab – obwohl der Stadtteil eine extrem hohe Arbeitslosenquote hat. Nun will die Stadt die entfallenen EU-Mittel selber zuschießen.

Katja Barloschky, Geschäftsführerin der BAG, begrüßte die Mittelaufstockung durch das Ressort: „Es gibt keine Zweifel, dass es dringenden Bedarf für mindestens vier Beratungsstellen gibt. Rot-Grün hat einen absolut notwendigen Schwerpunkt gesetzt.“

Auch der Quartiersmanager für Osterholz-Tenever, Joachim Barloschky, zeigte sich erleichtert über die Entscheidung: „Der Bedarf an Unterstützung ist in Tenever riesengroß. Leute, die ihren BAGIS-Bescheid nicht verstehen, Mietprobleme, Überschuldung, fehlende Sprachkenntnisse – viele wissen oft nicht, wie sie sich wehren sollen.“ Das ALZ habe „eine wunderbare Stadtteilarbeit“ gemacht und „sehr sinnvolle Projekte für und mit den Erwerbslosen“ durchgeführt. Für die unabhängige Beratung der 56.000 erwerbsfähigen Bezieher von Hartz IV in der Stadt Bremen gibt es künftig knapp 10 Stellen.

Christian Jakob