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Archiv-Artikel

Angestellte Lehrer bleiben in der 2. Klasse

TARIFVERHANDLUNGEN Öffentlicher Dienst: Länderbeschäftigte erhalten für zwei Jahre 4,61 Prozent mehr Geld

POTSDAM dpa | Die rund 800.000 Angestellten der Länder bekommen in diesem und im nächsten Jahr mehr Geld, müssen aber für ihre betriebliche Altersvorsorge etwas mehr bezahlen. Die Gehälter werden rückwirkend zum 1. März 2015 um 2,1 Prozent erhöht. Auf diese bereits angehobenen Einkommen werden dann zum 1. März 2016 nochmals 2,3 Prozent, mindestens aber 75 Euro draufgeschlagen. Darauf verständigten sich die Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) und die Gewerkschaften am späten Samstagabend in Potsdam.

In der Summe entspricht der Tarifabschluss im öffentlichen Dienst der Länder für insgesamt 24 Monate einer Anhebung um 4,61 Prozent, berechnet auf das heutige Gehalt. TdL-Verhandlungsführer Jens Bullerjahn (SPD) zeigte sich grundsätzlich zufrieden. Die mit der Schuldenbremse konfrontierten Länder kostet der Abschluss in diesem Jahr überschaubare 650 Millionen Euro und im kommenden Jahr 1,5 Milliarden Euro. Hessen gehört der TdL nicht an.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der Beamtenbund dbb forderten, dass das Ergebnis nun schnell auf die rund 1,2 Millionen Landesbeamten übertragen werde. Das würde die Länderkassen wesentlich stärker belasten. Gleichwohl kündigten Bayern und Hamburg bereits an, den Abschluss für ihre Beamten zu übernehmen, Niedersachsen lehnte das hingegen ab.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) konnte sich auch in dieser Tarifrunde nicht mit ihrer Forderung durchsetzen, dass die rund 200.000 angestellten Lehrer die gleichen Einkommen erzielen wie ihre verbeamteten Kollegen. Sie drohte mit weiteren Lehrerstreiks. GEW-Verhandlungsführer Andreas Gehrke kritisierte: „Mit 30 Euro Zulage im Monat für einzelne Lehrergruppen wollten sie uns das Streikrecht abkaufen.“ Dies habe man abgelehnt.