streit um kürzungen an der uni : Geteilter Protest
Auch wenn es zunächst nicht den Anschein hat: In der Sache – ihrem Protest gegen die noch großkoalitionären Plänen entsprungenen Hochschul-Kürzungen – liegen Rektorat und Studierendenschaft an der Uni gar nicht so weit auseinander. Strittig ist in erster Linie die Wahl der Mittel. Doch die Uneinigkeit leistet dem berechtigten Protest einen Bärendienst.
Kommentar von Jan Zier
Während einerseits die organisierten StudentInnen auf Fundamentalopposition setzen – und dabei auch gerne mal auf die Unterstützung seitens Werktätiger der Arbeiterklasse verweisen – setzt die Uni-Leitung unter Wilfried Müller auf den Verhandlungsweg, auf Gespräche. Und plant derweil weiter mit dem umstrittenen Hochschulentwicklungsplan (HEP V). Als der derzeit wahrscheinlichsten aller Lösungen.
Noch vor einem halben Jahr hatte sich Müller – zunächst widerstrebend – der breiten Protestbewegung in seiner Uni angeschlossen. Und sich zu der Formulierung hinreißen lassen, es müsse „alles“ getan werden, um den HEP V zu Fall zu bringen. Schon damals waren Zweifel an seiner Bereitschaft zu öffentlichem, kämpferischem Widerstand angebracht. Der Rektor hat zu viel versprochen.