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Archiv-Artikel

Oldenburg nimmt Revanche

Spannendes Spiel: Beim Nordwestderby am Samstagabend in der Basketball Bundesliga zwischen den EWE Baskets Oldenburg und den Eisbären Bremerhaven ging es nicht nur ums Prestige, sondern um einen Platz in den Play-Offs

Großer Andrang am Samstagabend vor der Oldenburger EWE Arena. Zu Gast sind die Eisbären Bremerhaven. Mit denen ist aus Oldenburger Sicht noch manche Rechnung offen. Im Pokalwettbewerb setzte es im Frühjahr eine empfindliche Niederlage.

Verblüfft müssen die Oldenburger feststellen, dass der erste Center Chris Young seine Knieverletzung überwunden hat und den Eisbären unerwartet zur Verfügung steht. Das sein Ersatzmann Matt Haryasz sich zu einem echten Leistungsträger entwickelt hat, könnte den Bremerhavenern den entscheidenden Vorteil bringen.

Auf der anderen Seite steht bei den EWE Baskets erstmals Ruben Boumtje Boumtje in der Startformation. Der 2,12 Meter große Kameruner wurde erst kürzlich nachverpflichtet, um den längerfristigen Ausfall von Center Dan McClintock zu kompensieren.

Schnell geraten die Oldenburger in Rückstand, doch diesmal wird das erste Viertel nicht verschlafen wie zuletzt so häufig. In einem Derby kann man sich so etwas nicht leisten.

Mit 14 : 10 entscheiden die Baskets das Auftaktviertel für sich. Doch die Eisbären kommen zurück. Angetrieben von Brian Brown wird immer wieder Nate Funk gesucht, der in diesen Minuten alles trifft. Die zwischenzeitliche Gästeführung geht wieder verloren, als Jasmin Perković auf der Oldenburger Seite entschlossen das Kommando an sich reißt und Peković und Strauch entscheidende Treffer setzen können.

Das vierte Foul für Leistungsträger Žygimantas Jonušas schockt die Bremerhavener. Viel zu früh muss man die Einsatzzeit des litauischen Leistungsträgers einschränken, da sonst der endgültige Platzverweis droht.

Selbstbewusst beginnen die Oldenburger die zweite Hälfte. Jasmin Perković macht jetzt alles: er holt die Rebounds, verteilt, trifft – es ist sein Tag. Die Seestädter finden keine Mittel, die Verteidigung der Gastgeber zu knacken. 13 Punkte Vorsprung sind das Polster der EWE Baskets für das letzte Viertel. Dieses ist nun deutlich unterhaltsamer. 33 Punkte werfen die Eisbären. Doch auch die Oldenburger Konter sitzen. Jason Gardner ist es jetzt, der die Nerven behält angesichts des schwindenden Vorsprungs und ganz am Ende auch mit einem frenetisch bejubelten Dreier die Partie für Oldenburg entscheidet.

„So etwas darf nicht passieren“, sagt hinterher Eisbären-Trainer Šarunas Sakalauskas. „Wenn Du einen solchen Rückstand aufholst und noch gewinnen kannst, dann darfst Du einen solchen Mann nicht frei zum Wurf kommen lassen. Wir waren in der ersten Hälfte hier ein guter Weihnachtsmann und haben uns von der kämpferischen Leistung der Oldenburger beeindrucken lassen.“ ULI BERNSTORF