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■ A Letter to the Future Brasilien/Portugal/Deutschland 2011, D: Renato Martins
„Mit historischen Archivbildern aus Revolutionstagen, privaten Fotos, Super-8-Filmen und aktuellen DV-Aufnahmen angereicherte Langzeitstudie über den Alltag einer kubanischen Großfamilie, die mehrere Generationen und ihre jeweilige Haltung zum Castro-Sozialismus auf der Insel porträtiert. Dank der unterschiedlichen Perspektiven, die darüber in den Film einfließen, entsteht ein vielschichtig-differenzierter Einblick in die kubanische Lebenswelt, der von liebenswert-humorvollen Protagonisten getragen wird“, analysiert gewohnt nüchtern der filmdienst
■ Blutzbrüdaz Deutschland 2011, R: Özgür Yildirim, D: Sido, B-Tight
„Gleich vorweg: Besser als das unsägliche Machwerk „Zeiten ändern dich“ ist „Blutzbrüdaz“ definitiv – was angesichts der unsympathischen Erzählweise des Bushido-Vehikels auch kaum überrascht. Besonders mitreißend ist die naiv erzählte Story über den Street-Rapper Otis (Sido), der zusammen mit seinem Kumpel Eddy an den Mechanismen der Musikindustrie verzweifelt, deshalb aber noch lange nicht. Dafür sorgt schon das unverblümte Bemühen diverser Showbiz- und Gettoklischees: Von schmierigen Plattenbossen über muslimische Drogenmacker bis hin zu ausgelassenen Discoorgien ist alles vertreten“, warnt das Cinema vor dem Film.
■ The Darkest Hour (auch in 3D) USA 2011, R: Chris Goak, D: Emile Hirsch, Joel Kinnaman
„Einmal mehr ist die Erde hier das Ziel einer ausbeuterischen und höchst destruktiven Space-Spezies, die es auf Metalle und Elektrizität abgesehen hat und ohne Rücksicht auf Verluste alle irdischen Lebewesen in ihrem Weg in Sekundenschnelle pulverisiert. ‚The Darkest Hour‘ ist im Grunde ein recht plumper Alien-B-Movie-Quatsch mit Logikproblemen, stereotyper Russen-Breitbeinigkeit und teils erfrischender Lächerlichkeit. Trotzdem gibt es einige recht ansehnliche Postapokalyptik-Impressionen aus der russischen Hauptstadt, und in der Aneinanderreihung von Flucht- und Versteckmomenten stecken immerhin auch ein paar wirkungsvolle Spannungsspitzen“, so die ausgewogene Kritik im Berliner Stadtmagazin tip.
■ Samson & Delilah Australien 2009, R: Warwick Thornton, D: Rowan McNamara, Marissa Gibson
Der Kritiker von critic.de hatte sich wohl mehr von diesem Film versprochen: „Den Lebensraum der beiden Helden hat man schnell erfasst. Ein paar heruntergekommene Blechhütten, ein Auto und ein öffentliches Telefon, alles sehr verschwenderisch in der australischen Wüste angeordnet. Eine Ska-Band spielt dazu den immergleichen Groove. Ansonsten scheint in diesem Niemandsland nicht viel los zu sein. In ruhigen Bildern und fast ohne Dialoge erzählt Thornton eine Geschichte, die an Bonnie und Clyde erinnert, auch wenn die Helden hier über weniger kriminelle Energie verfügen. Thornton, der auch für die Kamera verantwortlich ist, schafft Bilder, die häufig in ihrer eigenen Schönheit gefangen sind. Man könnte meinen, dass sich ein Film, den ein Aborigine über Aborigines gemacht hat, zumindest ein bisschen von den Moden im aktuellen Weltkino abgrenzt.“