: Experimente an Erwerbslosen
betr.: „Bumerangeffekt bei Hartz IV“, taz vom 17. 12. 07
Nach genau zwölf Monaten endet der Lohnzuschuss, den die BA den Arbeitgebern zahlt. Dann ist es für diese Arbeitgeber lukrativer, wieder einen neuen Erwerbslosen einzustellen und ein weiteres Jahr 50 Prozent Lohnzuschuss zu kassieren. Daran ändert auch eine „Betreuung“ der Erwerbslosen nach der Einstellung nichts. Eher wird das Verhältnis Arbeitgeber-Arbeitnehmer durch Misstrauen schwer belastet, falls der Arbeitnehmer als Spitzel für die Bundesanstalt für Arbeit oder die ARGE benutzt werden soll.
Welche Menschenexperimente sollen denn noch auf dem Rücken der Erwerbslosen durchgeführt werden? Auf den Seiten der BA wird für diesen Lohnzuschuss geworben. Dies geht einher mit einer Denunziation und Diskriminierung von Erwerbslosen. Denn den Lohnzuschuss bekommt der Arbeitgeber aufgrund von „Minderleistungen“ des Erwerbslosen. Um das Geld zu bekommen muss der Arbeitgeber also seinem neuen Mitarbeiter Minderleistung unterstellen und bekommt das von der BA bereits vorgekaut.
BARBARA RINGLAGE-LOCHNER, Essen
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