KOMMENTAR: PETRA SCHELLEN ÜBER DEN A7-DECKEL
: Flache Lernkurve

Nur 18 Millionen mehr für Hamburg? Wer den Elbphilharmonie-Preis kennt, der nicht 28, sondern 300 Prozent höher ist als geplant, lächelt milde. Andererseits will man sich ja nicht am größtmöglichen Desaster orientieren. Man hofft vielmehr, dass der Senat aus Fehlern lernt. Dass er versteht, dass das Volk nicht, wie beim A7-Deckel mal angedacht, von einer Agentur manipuliert, sondern umfassend informiert werden will.

Beim A7-Deckel allerdings läuft die Kommunikation fatal in Richtung Elbphilharmonie: Hier wie dort enthüllt der Senat häppchenweise neue Kosten – wenn man ihn zwingt. Das ist schade, denn beim A7-Deckel sähe man gern mal die Statistiken, die das Aufkommen überhoher LKW erfassen. Denn dies ist ja das Hauptargument für die Erhöhung des Deckels.

Ob die federführende Behörde zudem ihren eigenen Chef und Senator desinformiert hat: Auch das bliebe zu klären. Sollte es so sein, wäre dies eine weitere Parallele zur für die Elbphilharmonie zuständigen Kultursenatorin Barbara Kisseler. Auch sie wurde hintergangen – entweder von ihrer Behörde oder von der SPD, die Kisselers Bekenntnis zur Museums-Stiftung konterkarierte. Sollten da zwei Senatoren ihre Behörden nicht im Griff haben? Und zufällig zwei, die parteilos sind und tendenziell weniger Rückhalt haben? Wäre kein gutes Omen.