: OFF-KINO
LARS PENNING
Heute mit einem Kinderfilm-Spezial, los geht’s mit den Werken für die ganz Kleinen. Veit Helmers „Quatsch und die Nasenbärenbande“ setzt beispielsweise in reale Originalgröße um, wie Kinder im Vorschulalter sonst mit ihrem Spielzeug umgehen: Da werden vom Feuerwehrauto bis zum Kran alle möglichen Dinge im Handumdrehen komplett zerlegt, um dann ihre augenblickliche Wiederauferstehung in anderer Form und Funktion zu erleben (11.–15. 4. B-ware!, 12. 4., Moviemento).
Etwas didaktischer gedacht wurde beim Animationsfilm „Der kleine Rabe Socke“ (Regie: Ute von Münchow-Pohl und Sandor Jesse), denn hier muss die Hauptfigur erst einmal lernen, was Freundschaft und Verantwortung bedeutet. Die Freunde einfach belügen und übers Ohr hauen, das geht auf Dauer gar nicht. Den Regisseuren gelingt dabei ein Stück niveauvoller Unterhaltung für die jüngsten Kinogänger, mit charmanten Tierfiguren und frechen Abenteuern in attraktiven Wald- und Feldlandschaften (11. 4.–12. 4., Sputnik 2).
Mit Einsamkeit hat hingegen der kleine Lillebror zu kämpfen, als die Familie aufs Land zieht: Die Eltern sind berufstätig, der Bruder ist in der Schule, Freunde sind auch keine da. Was ein Glück, dass Lillebror wenigstens ein kleiner Ast in Form eines Männchens in die Hände fällt, der in seiner Fantasie lebendig wird und ihm reichlich Mut zuspricht. Der norwegische Film „Mein Freund Knerten“ von Åsleik Engmark siedelt seine Geschichte in einem leicht irrealen 60er-Jahre-Setting an (9. 4., Moviemento).
Für Kinder im frühen Schulalter eignet sich der Zeichentrickfilm „Kiriku und die Zauberin“, den Regisseur Michel Ocelot, der seine Kindheit in Guinea verbrachte, in schönen warmen Farben nach westafrikanischen Märchenmotiven drehte: Der gerade geborene Kiriku, der trotzdem bereits vollkommen selbstständig und selbstbewusst daherkommt, geht allen Dingen mit der Frage nach dem Warum? auf den Grund und stellt Rollenklischees und Aberglauben infrage (11. 4.–12. 4., Regenbogenkino).
Kindsköpfe aller Altersstufen werden sich definitiv für „Shaun das Schaf“ (Regie: Richard Starzak, Mark Burton) begeistern: Die wunderbare Plastilin-Stop-Motion-Animation des britischen Aardman-Studios erfreut einmal mehr mit wortlosem Humor und der Kunst, die Figuren im Handumdrehen von einem selbstverschuldeten absurden Schlamassel ins nächste zu schicken. Shaun, die anderen Schafe sowie Hütehund Bitzer müssen sich diesmal in die große Stadt begeben, um ihren unter Gedächtnisverlust leidenden Farmer zurückzubekommen. Die als Menschen verkleideten Schafe im Nobelrestaurant, Shaun und Bitzers Erlebnisse in einem Tierknast sowie die unverhoffte Karriere des Bauern als Starfriseur Mr. X gehören dabei zu den amüsantesten Höhepunkten (9.–15. 4., div. Kinos).