: Umweltklo der Nation
■ Betr.: Atomfrachter Sigyn in Emden
Der Atommüllfrachter „Sigyn“ war also wieder da und wird Emden auch künftig ansteuern. Ostfriesland droht das Umweltklo der Nation zu werden! Typisch ist im Falle dieser Atommülltransporte die Haltung der Emder Mehrheitsfraktion der SPD. Der Oberbürgermeister und der Stadtdirektor waren angeblich über die erste Verladung nicht informiert, und die Demonstration ihrer Bürger ließ sie kalt. Laut Radio Bremen scheint auch beim zweiten Anlaufen der Sigyn niemand von der SPD an der Demonstration teilgenommen zu haben. Diese Haltung der SPD in Sachen Atomenergie ist typisch: In der politischen Aussage ist sie dagegen, wenn es zum Schwur kommt, dafür. SPD Landesvorsitzender Johann Bruns fordert in der Spielbankaffäre in bezug auf Hasselmann: „Die CDU muß endlich für klare Verhältnisse sorgen.“ Gilt nicht auch das gleiche für die SPD in der Atomfrage? Für Emden: Ist es ein Zufall , daß der OB oder sein Oberstadtdirektor in entscheidenden Momenten für die besorgten Bürger nicht zur Stelle sind? Wes Brot ich es‘, des Lied ich sing‘: der eine stand auf der Gehaltsliste des Atombetreibers Preußen -Elektra (vielleicht auch heute noch?), der andere hat als Stadtkämmerer von Stade lange die dubiosen finanziellen „Segnungen“ der Atombetreiber und der übrigen Großindustrie empfangen. Aus dieser Richtung erwarten wohl beide Herren den warmen Regen und damit die Sicherung der bestehenden Machtverhältnisse. Kümmert sie die Zukunft unserer Nachwelt? Ich fürchte kaum! Den aufrechten SPDlern - aber auch allen kritischen Bürgern - sei gesagt: Es genügt nicht, sich „überfallen“ zu fühlen und auch nicht, sich auf rechtliche Überprüfungen zu verlassen. Ohne den Druck der Öffentlichkeit brauchen die Verantwortlichen nicht um den Verlust ihres Postens zu fürchten. Wenn sich die Ostfriesen nicht entschieden wehren, sehe ich schwarz: Emden als Atomhafen und als Chemie-Kloake nach Realisierung des Dollarthafens, Jemgum als Giftmüllzentrum und im Emsland Lingen mit der „Entsorgung“ verstrahlter Molke. Die Konsequenz daraus: Den Tourismus als Standbein für sichere Arbeitsplätze kann man dann spätestens abschreiben, falls das Nordseesterben nicht schon vorher dafür gesorgt hat. Gerold Jansse
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