piwik no script img

Fücks: Kohl „unrettbar disqualifiziert“

Für den Bremer Bundesvorstandssprecher der Grünen, Ralf Fücks, hat Bundeskanzler Kohl sich mit seinen jüngsten Bedingungen für eine Anerkennung der polnischen Westgrenze „unrettbar disqualifiziert“. Kohl müsse jeden politischen und moralischen Maßstab verloren haben, als er die Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze an einen polnischen Verzicht auf Reparationen gekoppelt habe, schreibt Fücks in einer Stellungnahme: „Die Bundesregierung geht jedes finanzielle Risiko für die schnelle Wiedervereinigung ein und verweigert gleichzeitig den letzten Überlebenden von Besetzung, Verfolgung und Völkermord in Osteuropa ein Minimum von moralischer Anerkennung und finanzieller Hilfe.“

Nach Kohls Entgleisung müßten sich jetzt die Alliierten zum Anwalt der polnischen Sicherheitsinteressen manchen, denn wer wie Kohl mit den Opfern des deutschen Größenwahns umspringe, verdiene „nichts als Mißtrauen“. An die FDP appellierte Fücks, dem „unkalkulierbar gewordenen politischen Risiko“ Kohl die Gefolgschaft zu kündigen.

taz

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen