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Modersohn-Museum ohne

■ Kunstverein steigt aus und behält seine Bilder

Der Bremer Kunstverein wird sich nun doch nicht am geplanten Modersohn-Museum in der Böttcherstraße beteiligen. Er mischt weder, wie es bislang vorgesehen war, im Trägerverein für das Museum mit, noch rückt er seine 18 Bilder von Paula Modersohn-Becker als Dauerleihgabe raus. Die bleiben jetzt alle in der Kunsthalle.

Das neue Museum muß also auf einen wesentlichen Teil von Modersohns Werk verzichten. „Da sind schon sehr wichtige Bilder dabei“, gesteht Kunsthallen- Chef Siegfried Salzmann, „aber wir können uns auch nicht einfach entblößen.“ Der Kunstverein hätte, sagt Salzmann, einen Teil der Bilder abgetreten, wenn ihm die Stadt Bremen dafür ein Modersohn-Gemälde, betitelt „Die Armenhäuslerin“, überlassen hätte. Darauf aber wollte Kulturstaatsrat Schwandner nicht eingehen. Das Gemälde befindet sich allerdings noch in Fremdbesitz; die „Stiftung Wohnliche Stadt“ spart auf einen Rückkauf im Jahre 1996.

Jetzt steht das Modersohn-Museum wieder relativ unberaten da: Von Kunstverein und Kunsthalle hatte man sich vor allem konzeptionelle Mitarbeit erhofft. „Dabei können wir uns mit unserm bißchen Personal“, sagt Salzmann, „eine Ausweitung unsrer Tätigkeiten gar nicht leisten.“

Als Träger des Modersohn- Museums bleiben übrig: die Modersohn-Stiftung, die Stadt Bremen und die Böttcherstraßen- Stiftung. Die beiden letzteren wollen zusammen mit dem Bund auch noch die allem übergeordnete Stiftung gründen, die quasi als Holding das Modersohn-Museum sowie das Roselius-Haus und die Hoetger-Sammlung erhalten soll. „Eine komplizierte Konstruktion“, bekennt Staatsrat Schwandner. Zudem ist noch immer unklar, wer die Direktion der Stiftung und damit die Leitung der drei Häuser übernehmen soll. Vorgesehen war Heide Grape-Albers, Museumsreferentin in der Kulturbehörde. Die aber fängt demnächst als Chefin des Niedersächsischen Landesmuseums Hannover an. schak

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