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die taz berichtet in 10 Jahren

■ Cannabis

Groß ist die Freude unter den deutschen Anhängern der Pflanze Cannabis Sativa, nachdem am vergangenen Mittwoch der EG-Gerichtshof die bisherige Rechtssprechung in der Bundesrepublik als „grob verfassungswidrig“ verurteilt hat. Seit dem sogenannten Nescovic-Urteil, das damals viel Aufsehen erregt hatte, sind viele Jahre vergangen — und noch manch ein Kiffer landete seines Konsums wegen hinter Gittern. Doch damit ist nun endgültig Schluß. Da das EG-Urteil nicht anfechtbar ist, sehen Fachleute nun eine Lawine von Schadenersatzforderungen auf die deutsche Regierung zurollen. Anläßlich dieses Schiedsspruches findet seit drei Tagen ein Nonstop-Smoke-in vor Polizeirevieren, Gerichten und Strafanstalten in allen größeren Städten des Landes statt. Es wird geschätzt, daß dabei täglich rund 2,3 Tonnen Haschisch und Marihuana verraucht werden! Aus europäischen und anderen Hauptstädten werden Soli- Smoke-ins vor den dortigen Vertretungen der Bundesrepublik gemeldet. Entschieden protestiert haben gegen das Urteil bisher nur einige Mafiabosse, die ihre Gewinne aus dem Schmuggel nach Deutschland nun geschmälert sehen. Aus dem Innenministerium verlautete, die zuständige Bundesopiumstelle werde die Experten R. Rippchen und S.O. Golumbeck als staatliche Einkäufer bestellen. A. Khammas

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