: Projekte, Tips und Infos
■ Wer sich gerade um einen Ausbildungsplatz bewirbt oder schon in der Lehre steckt, weiß oft nichts von seinen Rechten und Pflichten. die folgenden Hinweise sollen helfen, sich vor und während der Ausbildung...
Wer sich gerade um einen Ausbildungsplatz bewirbt oder schon in der Lehre steckt, weiß oft nichts von seinen Rechten und Pflichten. Die folgenden Hinweise sollen helfen, sich vor und während der Ausbildung zurechtzufinden.
J
unge Männer und Frauen, die ihre Ausbildung mit Glanz und Gloria bestanden haben, können sich auf Staatskosten weiterbilden.
Begabt und gefördert: 3.000 Mark für die Besten
Das Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft stellt im Rahmen seines Begabtenförderungsprogramms in diesem Jahr rund 16 Millionen Mark bereit. Damit werden 5.300 besonders begabte junge Berufstätige in der beruflichen Weiterbildung gefördert. Die jungen Männer und Frauen werden unter den besten Absolventen einer betrieblichen Berufsausbildung ausgewählt. Vier Jahre lang erhalten sie dann jährlich 3.000 Mark, um berufsbegleitende Weiterbildungsmaßnahmen zu finanzieren. Die Informationsbroschüre „Begabtenförderung Berufliche Bildung“ gibt es kostenlos beim
Bundesminister für Bildung und Wissenschaft, Referat Öffentlichkeitsarbeit — Broschürenstelle
Postfach 200108, 5300 Bonn 2.
Neue Vorschriften: Zehn Berufe betroffen
Seit dem 1. August dieses Jahres gelten für zehn Berufe neue Ausbildungsvorschriften, die da wären: Goldschmied, Silberschmied, Edelsteinschleifer, Edelsteingraveur und Edelsteinfasser, Drogist, Fachangestellter für Bürokommunikation, Prozeßleiterelektroniker sowie die neuen Berufe Verfahrensmechaniker in der Steine- und Erdenindustrie und Aufbereitungsmechaniker. Zahlreiche weitere Ausbildungsberufe wie Technischer Zeichner, Bergvermessungstechniker, Vermessungstechniker, Schiffsmechaniker, Apothekenhelfer sowie die Berufe in der Spinnerei- und Maschenindustrie.
Auf einen Blick: 377 Ausbildungsberufe
Jedes Jahr erstellt das Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) in Berlin ein aktualisiertes Verzeichnis aller staatlich anerkannten Ausbildungsberufe. Diese hilfreiche Orientierung vor der Berufswahl ist in der Broschüre „Beruf aktuell“ nachzulesen, die von der Bundesanstalt für Arbeit herausgegeben wird. Schulabgänger können unter 377 Berufen wählen. Das Verzeichnis stellt alle Ausbildungsberufe vor (mit Kurzbeschreibungen der Tätigkeiten, Angaben zur Ausbildungsdauer, Zahlen der Auszubildenden in der betrieblichen Berufsausbildung), weist auf Beschäftigungschancen und -risiken hin, erläutert die wichtigsten schulischen Abschlüsse und beruflichen Bildungswege und stellt die finanziellen Förderungsmöglichkeiten der schulischen und betrieblichen/überbetrieblichen Ausbildung sowie der beruflichen Weiterbildung vor. Die Broschüre ist erhältlich bei der
Berufsberatung der Arbeitsämter.
Berufsausbildung: Rechte und Pflichten
Wer sich eingehend über seine Rechte und Pflichten während der Lehrjahre informieren will, kann sie in der Broschüre „Ausbildung und Beruf“ nachlesen. Sie enthält die wichtigsten gesetzlichen Grundlagen der Berufsausbildung (u.a. Berufsbildungsgesetz, Berufsbildungsförderungsgesetz, Handwerksordnung, Jugendarbeitsschutzgesetz), daneben auch das Muster eines Berufsausbildungsvertrages und die Musterprüfungsordnung. Die Broschüre ist kostenlos erhältlich beim
Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft
Postfach 200108, 5300 Bonn 2.
Ausgefeilt: Die hohe Schule der Bewerbung
Tips für die Bewerbung um einen Ausbildungsplatz sind in der kleinen Broschüre „Richtig bewerben, aber wie?“ zusammengestellt, die es im Arbeitsamt gibt. „Richtig bewerben, aber wie“ heißen auch Berufswahlseminare. An zwei bis drei Nachmittagen werden wichtige Tips für die Bewerbung, den Auswahltest und das Vorstellungsgespräch gegeben. Weitere Informationen bei der
Berufsberatung des Arbeitsamtes.
Umweltbewußt: Ein ökologisches Jahr
Jugendliche zwischen 16 und 25 Jahren können sich während eines sogenannten Freiwilligen Ökologischen Jahres für den Umweltschutz einsetzen, u.a. in Agrarbetrieben, in der Forstwirtschaft, in Energie- und Umweltschutzzentren sowie im Öffentlichkeits- und Verwaltungsbereich. Fünf einwöchige Seminare sollen ihnen helfen, umweltpolitische und ökologische Themen unter fachkundiger Anleitung zu erörtern. Der Haken: Bisher wird das Ökologische Jahr nur in den Bundesländern Niedersachsen, Baden-Württemberg und Schlesig-Holstein durchgeführt. Eine bundeseinheitliche Regelung fehlt bisher. Deshalb wird es weder als Praktikum für Studiengänge anerkannt noch auf den Wehr- oder Zivildienst angerechnet.
Noch nicht geschafft: Fehlende Qualifikation
Der sozialpädagogisch orientierte Berliner Verein Arbeit und Bildung richtet sich mit einem Angebot an arbeits- und berufslose Jugendliche und junge Erwachsene, die aufgrund fehlender Qualifikation und sozialer Problematiken den Einstieg in das Arbeits- und Berufsleben (noch) nicht geschafft haben. Jugendliche haben die Möglichkeit, sich umfassend über schulische und berufliche Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen zu informieren und sich individuell und unbürokratisch beraten zu lassen.
Verein Arbeit und Bildung
Potsdamer Str. 118, 1000 Berlin 30, Tel.: 2611628.
Hilfestellung: Probleme in der Ausbildung
Das Berliner Projekt Pro Beruf wendet sich an Jugendliche, die sich gerade ausbilden lassen und Probleme haben. Bevor es zu Konflikten im Betrieb oder in der Berufsschule kommt und sie ihre Ausbildung abbrechen müssen, können sich die Azubis Informationen und Unterstützung bei den Beratern holen.
Pro Beruf, Potsdamer Straße 118, 1000 Berlin 30, Tel.: 2611628
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